Stöckeln mit Stil: Tipps zum Kauf von Highheels
Düsseldorf (dpa/tmn) - Trippeln, wackeln, staksen, umknicken - Frauen auf Highheels wirken nicht immer sexy. Manche erscheinen in dem eleganten Damenschuh eher ungelenk. Ein guter Stöckelschuh sieht daher nicht nur gut aus, sondern bietet auch sicheren Halt.
Auf Highheels sexy auszusehen, ist nicht selbstverständlich. Frauen, die auf hohen Absätzen nicht laufen können, verzichten besser ganz darauf. Beim Kauf sind vor allem Passform und Absatzhöhe entscheidend.
„So ein buckeliger, nach vorne geneigter Gang, der macht den schönsten Highheel zunichte“, sagt die Modeberaterin Anna Bingemer-Lehr aus Düsseldorf. Die gute Nachricht: „Grundsätzlich sind hohe Schuhe für jede Frau geeignet.“ Allerdings passe nicht jeder Absatz zu jeder Frau. Eher kräftig gebaute Damen greifen besser nicht zu sehr zierlichen Stilettos. „Das ist unvorteilhaft. Besser ist ein blockartiger Absatz.“ Sehr kleinen und zarten Frauen rät sie zu höheren Schuhen: „Die können generell mit einem Absatz etwas reißen. Die Beine wirken automatisch länger.“
Wichtig sei vor allem, dass der Schuh einen sicheren Stand bietet, sagt Monika Richter vom Prüf- und Forschungsinstitut (PFI) in Pirmasens. Sie ist zuständig für den Bereich Schuhentwicklung und Forschung und war Studienleiterin des Deutschen Fußreports, bei dem 10 400 Füße vermessen wurden. Richter rät, den Schuh erst einmal anzuschauen, ohne gleich hineinzuschlüpfen. „Steht der Schuh überhaupt stabil? Einige Schuhe fallen ja einfach um.“ Der Schuh sollte auf der gesamten Absatzfläche stehen und nicht nur auf einer Kante. Gleiches gelte für den Ballenbereich: Hat der Schuh nur an einem Punkt Bodenkontakt, biete er keinen ausreichenden Halt.
Gerade die Ferse dürfe nicht herumrutschen, warnt Richter. „Der Schuh darf keine glatte Rutschbahn sein, bei der der Fuß zu sehr in die Spitze rutscht.“ Das hänge nicht nur mit der Absatzhöhe zusammen, sondern auch mit dem Fußbett und der Passform. „Wenn ich hinten einen Finger reinstecken kann, darf ich nicht einfach eine Nummer kleiner nehmen.“ Dann müsse ein ganz anderer Schuh her.
An der Frage nach der richtigen Absatzhöhe scheiden sich die Geister: Denn richtig ist relativ. Für Frauen mit sehr kleinen Füßen kann bei einem hohen Absatz der Winkel so steil sein, dass der Ballen nicht mehr waagerecht steht, sagt Angela Moewes vom Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Füße mit einer 43 können Sie schon eher auf einen Zehn-Zentimeter-Absatz stellen.“
Außerdem sei ein hoher Absatz Gewöhnungssache. „Deshalb dürfen Frauen beim Kauf nicht spontan ihre übliche Absatzhöhe um drei oder vier Zentimeter überschreiten“, warnt Moewes. Wer sich steigern will, sollte lieber mit ein oder zwei zusätzlichen Zentimetern anfangen.
Ob der Schuh zu hoch ist, könnten Frauen im Spiegel checken: „Laufen Sie einfach mal zehn Schritte auf einen körpergroßen Spiegel zu“, rät Bingemer-Lehr. Da falle schnell auf, ob die Haltung in Highheels unelegant ist. Seitlich zum Spiegel gedreht könnten Frauen auch schauen, ob der Körper auf hohen Absätzen leicht nach vorn kippt. Das sei ebenfalls ein schlechtes Zeichen.
Die gesundheitlichen Folgen von zu hohen Absätzen klingen gruselig: Häufig seien etwa Fußdeformationen wie Krallen- oder Hammerzehen, eine Ballenbildung an der großen Zehe oder ein kleiner Zeh, der sich dauerhaft über seinen Nachbarn lagert, sagt Moewes. Die Dauerbelastung kann sogar zu Ermüdungsbrüchen führen.
Der Trend sei in den vergangenen Jahren zu immer höheren Absätzen gegangen, sagt Bingemer-Lehr. In jüngster Zeit seien einige Designer aber dazu übergegangen, unter den Vorfuß ein Plateau zu setzen. Das mindere den Höhenunterschied zwischen Ballen und Ferse - der Schuh wird bequemer.