Studenten in der Spur: Als Hochschüler günstig Auto fahren

Berlin (dpa) - Die Brieftasche von Studenten quillt selten über. Das Budget für ein Auto hat nicht jeder. Viele Carsharing-Angebote machen ein eigenes Auto in Städten auch überflüssig. Hier gibt es oft Studententarife.

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Will man doch sein eigenes Auto, sollte man nicht nur auf den Kaufpreis schielen.

Junge Erwachsene scheinen viel von Autos zu halten: 89 Prozent der Bundesbürger zwischen 18 und 24 Jahren mögen die Freiheit am Steuer, wie eine GfK-Umfrage im Auftrag der Allianz-Versicherung aus dem Jahr 2014 zeigt. Vergleichsweise günstig kommen Studenten beim Carsharing weg. Nach einer Untersuchung von Stiftung Warentest können Autos bereits ab 1,99 Euro pro Stunde auf Zeit gemietet werden. Der Vorteil: Kfz-Steuer, Versicherungsbeiträge, sowie Kosten für Reparaturen entfallen.

„Einige Anbieter haben auch Studenten-Tarife im Programm“, sagt Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverbandes Carsharing (BCS). Ein Anbieter mit Uni-Konditionen ist Cambio. Studenten müssen keine monatliche Grundgebühr zahlen. Ebenfalls vergünstigt ist der Mietpreis bei vielen Automodellen. „Für junge Autofahrer wollen wir die Einstiegshürden zum Autofahren so niedrig wie möglich halten“, sagt Bettina Dannheim, Sprecherin der Cambio-Gruppe.

Auch Flinkster, Carsharing-Dienst der DB Services GmbH und mit etwa 300 000 Kunden größter Anbieter stationsgebundener Autos, gewährt Nachlass für Studenten. Allerdings gelten die Rabatte bislang nur in Trier, Oestrich-Winkel und Wiesbaden. „Wir sind gerade dabei, auch mit anderen Universitäten Kooperationen auszuhandeln“, bestätigt ein Sprecher. Der größte Anbieter des stationsunabhängigen Carsharing, DriveNow mit 430 000 Kunden, bietet an manchen Universitäten ebenfalls Sondertarife an. Wo diese gelten, erfahren Studenten auf der Uni-Homepage.

Manchmal ist ein Mietwagen die bessere Wahl: „Bei Ausflügen ab drei Tagen sind gemietete Autos in jedem Fall günstiger als Carsharing-Pkw“, sagt Falk Murko, Mietwagen- und Reiseexperte bei der Stiftung Warentest. Beim klassischen Carsharing setzen sich die Preise aus Fahrtzeit und Fahrtkilometern zusammen. Je weiter und zeitintensiver die Tour ist, desto teurer wird es.

Anbieter für Mietwagen wie Europcar, Hertz, Sixt und Avis bieten Vergünstigungen für Studenten an. Bei Hertz etwa bekommen Hochschüler Rabatt von 20 Prozent auf einen Pkw. Auf solche Vergünstigungen sollten sich Studenten aber nicht verlassen. „Andere Anbieter sind unter Umständen ohne Studententarif günstiger“, sagt Falk Murko. Preise vergleichen Studenten am besten auf Mietwagenportalen im Netz. Stiftung Warentest empfiehlt nach einer Untersuchung vor allem Billiger-Mietwagen, Ihrmietwagen oder Mietwagencheck24.

Für manche Studenten ist ein Auto auf Zeit zu wenig. Unabhängigkeit bietet für sie nur ein eigener Pkw, am besten ein günstiger Gebrauchtwagen. Der ADAC warnt jedoch davor, nur auf einen günstigen Preis zu schielen. Ein Kleinwagen mag für 2000 Euro zwar ein Schnäppchen sein. Doch mit 100 000 Kilometern auf dem Tacho ist das Risiko groß, dass der Wagen bei geringen Schäden zum wirtschaftlichen Totalausfall wird, erklärt Thomas Pitschi vom ADAC.

Studenten mit größerem Budget können sich einen Neuwagen leisten. Billigautos starten bereits bei knapp 7000 Euro. Der ADAC beurteilt Portale wie Autohaus24, Meinauto, Carworld-24 und Netcar in Bezug auf Rabatte als „sehr gut“. Grundsätzlich sollten Studenten beim Neukauf jedoch bedenken, dass der Wiederverkaufswert rasant sinkt.