Studie: In welcher Stadt lebt man gesund?
Auf der Basis von 3600 Daten hat eine Studie die 81 größten Städte verglichen.
Die Ergebnisse als pdf-Datei
<strong>Hamburg. Viel Sport treiben, leichter essen, viel lachen und viel trinken, regelmäßig zur Vorsorge gehen. Es gibt hundert Dinge, die jeder für ein gesundes Leben tun kann. Doch wie steht es um die Dinge, die wir nicht beeinflussen können, die sich aber auf unsere Gesundheit auswirken - wie die Schadstoffbelastung der Luft? Kann man in Wuppertal, Solingen, Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld oder Remscheid gesund leben? Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und die Zeitschrift "Healthyliving" sind diesen Fragen auf den Grund gegangen. In einer Studie wurden alle verfügbaren Messwerte und Statistiken zur Gesundheit in Deutschland zusammengetragen. Zudem wurden in Kooperation mit der Deutschen Angestellten Krankenkasse über 17 000 Einwohner zwischen Kiel und Konstanz zu den Umständen in ihrer Stadt befragt. Sie mussten Angaben zu Angeboten an Alternativ-medizin, Biomärkten und Ärzten machen. Insgesamt lagen schließlich über 3600 Einzeldaten für 45 "Gesundheitskriterien" vor. Für die Bewertung der einzelnen Städte wurden sie in sieben Gruppen zusammen gefasst. Die Gewichtung der jeweiligen Gruppen variiert. So gilt in der Medizin die soziale und wirtschaftliche Lage der Menschen als der stärkste Einflussfaktor auf den Gesundheitsstand und wurde entsprechend stark gewichtet. Dagegen wird der medizinischen Versorgung nur eine untergeordnete Rolle beigemessen. Danach stand der Sieger deutlich fest: Wer in Ulm wohnt, lebt am gesündesten.
Wichtige Faktoren für die Gesundheit der Bürger
Saubere Luft Eine hohe Schadstoffbelastung in der Luft schadet der Gesundheit. Städte in Meeresnähe mit viel Wind haben damit wenig Probleme, da wundert es nicht, dass Kiel in diesem Punkt ganz vorne liegt. Auf Platz vier gelangte Solingen. Besonders hoch ist die Belastung dagegen in Stuttgart und Halle.
Krankenhausbetten "Ein gutes Angebot an klinischen Einrichtungen und eine hohe Anzahl an Ärzten und Pflegekräften am Wohnort bedeutet auch eine schnellere und umfassendere medizinische Versorgung. Besonders gut ausgerüstet ist Heidelberg, besonders schlecht Bergisch Gladbach. Aber auch Neuss schafft es nur auf Platz 79.
Krippenplätze Studien zufolge sind berufstätige Mütter gesünder und sogar schlanker. Arbeiten kann aber nur, wer einen Betreuungsplatz für sein Kind hat. Daher spielt auch das Angebot der Krippenplätze eine Rolle bei der Gesundheit. Auf den vorderen Plätzen finden sich ausschließlich ostdeutsche Städte. Den letzten Platz belegte Remscheid. Wuppertal und Düsseldorf sind wenig besser: Rang 77. und 78.
Sicherheit Ein Unfall beeinflusst die Gesundheit direkt. Ein Wohnungseinbruch ist dagegen oft eine psychische Belastung und mit Angst lebt es sich nicht gut. Ein sicheres Gefühl ist also wichtig. Das können vor allem die Einwohner von Bergisch Gladbach, Remscheid und Solingen haben (1., 2. und 4. Platz)
Grünflächen Nach dem Feierabend noch einen Spaziergang durch den Park machen, mit den Kindern auf der Wiese toben, das ist Erholung pur. Doch dafür braucht es Grünanlagen. Davon gibt es in Magdeburg besonders viele. Aber auch Essen hat viele Grünflächen - die Stadt schaffte es auf Platz drei. Pflasterstrand herrscht dagegen in Siegen vor.