Bahn-Verkehr stark betroffen Sturmtief „Niklas“ fegt über NRW - Tausende Pendler betroffen
Umgefallene Bäume, gesperrte Schienenwege: Sturmtief „Niklas“ sorgte für Verkehrsbehinderungen in NRW. Tausende Pendler waren betroffen.
Düsseldorf (dpa). Umgeknickte Bäume und zahlreiche Zugausfälle: Tausende Pendler in Nordrhein-Westfalen hatten am Dienstagmorgen Mühe, zur Arbeit zu kommen. Das Sturmtief „Niklas“ zog von Westen kommend über das Land und richtete vielerorts Sachschaden an.
Bei der Bahn waren am Morgen mehrere Strecken gesperrt. Manche Arbeitnehmer stiegen zusammen mit Kollegen aufs Taxi um, weil keine S-Bahn mehr fuhr. Auf zahlreichen Autobahnen in NRW sorgten umgestürzte Bäume für Verkehrsbehinderungen.
Auch Stromausfall gab es, wie Einwohner von Haan-Gruiten berichteten. Anderenorts sorgte heftiger Regen für Probleme, den das Sturmtief mit sich führte.
Umgestürzte Bäume beschädigten laut Bahn Oberleitungen. Betroffen waren unter anderem die S-Bahn zwischen Duisburg und Düsseldorf Hauptbahnhof und der Regional- und Fernverkehr zwischen Köln und Solingen. In Hilden bei Düsseldorf mussten Fahrgäste eine S-Bahn verlassen.
Die S-Bahn-Strecke zwischen Hilden und Düsseldorf war komplett gesperrt. In Duisburg war nach Schilderung von Augenzeugen der Bahnverkehr am Morgen unterbrochen. Am Düsseldorfer Hauptbahnhof suchte viele Reisende Hilfe für die Weiterreise am Info-Schalter. Laut Internet-Portal der Deutschen Bahn gab es an Bahnhöfen im Rheinland und Ruhrgebiet Verspätungen von bis zu eineinhalb Stunden.
Auch auf den Straßen behinderten umgefallene Bäume den Verkehr. So stürzten Bäume auf Fahrbahnen der Autobahnen 2 bei Essen und 52 bei Marl. Auf der Autobahn 45 bei Hagen kippte auf einer Talbrücke ein mit Paletten beladener Lkw-Anhänger um. Es sei jedoch noch unklar, ob dies durch den Sturm passiert sei, sagte ein Polizeisprecher.
Für den Hochsauerlandkreis warnt der Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Orkanböen am Dienstag mit Spitzen um 120 Kilometer pro Stunde. Das Tief zieht von Westen her über das Land. In der Nacht wurden bereits Windgeschwindigkeiten von bis zu 99 Kilometern pro Stunde in Aachen und 94 Kilometern pro Stunde in Wuppertal gemessen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen.
In Kerpen bei Köln kippte in der Nacht durch den Sturm ein Kran in einem Kieswerk. Er blieb jedoch an einem Hausdach hängen. Der Kranführer erlitt zwar keine Verletzungen. Der Mann musste aber von der Feuerwehr befreit werden, weil sich die Tür des Krans verkeilt hatte. In Köln lief eine Unterführung voll Wasser. In Mettmann und Neuss wehte der heftige Wind Mülltonnen und Verkehrsschilder um.
In Ostwestfalen behinderte in der Nacht Schnee den Verkehr. Auf der Autobahn 44 bei Warburg gab es eine geschlossene Schneedecke, sagte ein Polizeisprecher. Streufahrzeuge waren deshalb im Einsatz.