Super-Taifun „Meranti“ wütet über Süden Taiwans
Taipeh (dpa) - Mit Windböen von mehr als 300 Stundenkilometern und starken Regenfällen hat der Taifun „Meranti“ im Süden Taiwans das öffentliche Leben am Mittwoch lahmgelegt. Hunderte Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Am Donnerstag soll der Sturm auf die südostchinesische Küste treffen.
In Taiwan fiel in mindestens 867 000 Haushalten der Strom aus, als der Sturm der höchsten Kategorie knapp an der Südspitze der asiatischen Inselrepublik entlangzog. Mindestens elf Menschen wurden verletzt, ein Mann wird vermisst, wie lokale Behörden berichteten. Die Suche nach dem Mann, der in den Hafen von Kaohsiung gestürzt war, musste nach Angaben der Katastrophenbehörde vom Mittwochabend (Ortszeit) wegen des schlechten Wetters eingestellt werden.
Die Wasserversorgung für mehr als 709 000 Haushalte war ebenfalls beeinträchtigt. Schulen im Süden des Landes blieben geschlossen, auch der Zug- und Fährverkehr wurde teilweise eingestellt. Die beiden Reaktoren des Kernkraftwerkes in Hengchun seien aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden, teilte die Betreiberfirma mit.
Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 370 Stundenkilometern und ließ Straßenschilder und Bäume umknicken. Die 23 Millionen Bürger sind taifunerprobt, ihr Land wird regelmäßig von Wirbelstürmen heimgesucht. Dennoch waren die Behörden vor dem Eintreffen von „Meranti“ besonders alarmiert. Laut Wetterexperten handelte es sich nicht nur um den weltweit größten Taifun des Jahres, sondern den heftigsten Sturm, der sich Taiwan seit 1959 genähert habe. Die Inselrepublik sei noch bis zum frühen Donnerstagmorgen betroffen, bevor der Sturm weiter auf das chinesische Festland ziehe.
In China warnen Behörden seit Tagen vor dem heranrückenden Taifun. Bei zahlreichen Unwettern sind in diesem Sommer in der Volksrepublik bei Überschwemmungen und Erdrutschen bereits hunderte Menschen ums Leben gekommen.