Taiwans Behörden bestätigen 46 Tote bei Flugzeugunglück
Taipeh (dpa) - Trotz Sturmwarnung startet in Taiwan ein Flugzeug mit 58 Menschen. Kurz vor der Landung kommt es zum Unglück: Die Maschine kracht bei einem Dorf zu Boden und fängt Feuer. Nur wenige Menschen überleben.
Bei einer Bruchlandung während eines Sturms sind auf der taiwanesischen Insel Penghu Dutzende Menschen ums Leben gekommen. 46 der 58 Insassen seien getötet worden, sagte Taiwans Transportminister Yeh Kuang-shih am Mittwoch. Die übrigen zwölf Insassen würden im Krankenhaus behandelt. Wie Chinas Staatsfernsehen CCTV berichtete, hatte es das Flugzeug der Gesellschaft Transasia bei Sturm und Regen nicht mehr bis zur Landebahn des Flughafens geschafft. Der Flieger krachte bei einem Dorf zu Boden und geriet in Brand. Vier Dorfbewohner wurden laut örtlichen Medien ebenfalls verletzt.
In Berichten hieß es, die verletzten Insassen lägen mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus. Die Zahl der Toten könnte noch steigen. Zeitweise hatten die Behörden schon von 47 Toten gesprochen.
Flug GE222 mit 54 Passagieren und 4 Crew-Mitgliedern war laut Taiwans Nachrichtenagentur CNA vom Flughafen Kaohsiung im Süden Taiwans um 17.43 Uhr Ortszeit zum Magong-Flughafen auf Penghu aufgebrochen. Ursprünglich war der Abflug für 16 Uhr angesetzt, wegen schlechten Wetters aber verschoben worden. Die Maschine kündigte ihre Landung beim Tower von Magong für 19 Uhr an, als Starkregen und Sturmböen über die Insel fegten.
Wenige Stunden zuvor war der Taifun „Matmo“ über die Region hinweggezogen. Deshalb waren Flüge auf Taiwan weitgehend gestrichen worden. Warum das Unglücksflugzeug trotzdem starten durfte, war zunächst unklar.
Bei der Maschine der taiwanesischen Fluggesellschaft Transasia handelt es sich laut CNA um ein Regionalverkehrsflugzeug vom Typ ATR 72 mit zwei Triebwerken. „Diese Flugzeuge gelten eigentlich als sehr sicher“, sagte der Luftfahrtexperte Keith Mackey dem Sender CCTV. „Es wirft Fragen auf, warum der Pilot kurz vor dem Flughafen eine Notlandung machen wollte.“ Trotzdem halte er zunächst das schlechte Wetter für die wahrscheinlichste Ursache.
Ein Transasia-Sprecher sprach in einer Pressekonferenz allen Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie leid mir alles tut“, sagte er und machte eine tiefe Verbeugung. Am Donnerstagmorgen sollten die Angehörigen auf die Insel Penghu geflogen werden.