Technik im Treibhaus: Aufschwung durch den Klimawandel
Der Klimaschutz schafft Arbeit. 2030 soll die neue Energiebranche so viele Menschen ernähren wie die Autoindustrie.
Düsseldorf. Wird die Umweltschutzbranche zu dem Leitmarkt schlechthin in Deutschland? Vieles spricht dafür. Die Unternehmensberatung Roland Berger rechnet damit, dass allein in der Branche der erneuerbaren Energien im Jahr 2030 genauso viele Menschen arbeiten werden wie in der Automobilindustrie. Das wären dann rund 750 000. "Unsere Studie zeigt: Das wird ein absoluter Jobmotor", sagt Torsten Henzelmann, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants.
Schon heute kommt die Branche der erneuerbaren Energien auf rund 210 000 Arbeitsplätze, insgesamt sind in der Umweltsparte sogar über eine Million Menschen beschäftigt.
Sie profitieren von der weltweit führenden Stellung Deutschlands und den daraus resultierenden Exportchancen. Dies ist auch das Ergebnis von Subventionen durch die im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegte höhere Vergütung des "grünen Stroms". Deutschland verfügt über die weltweit höchste Windkraftkapazität, die modernste Kraftwerkstechnologie und ist Weltmeister bei der Entwicklung sparsamer Elektrogeräte. Seit 2001 hat sich allein bei Wind- und Wasserkraft sowie bei Solar- und Bioenergie-Technik der Export versechsfacht.
Das vielleicht größte Plus des neuen Umwelttechnik-Markts: Da der Wissensvorsprung deutscher Firmen so hoch ist, entstehen neue Arbeitsplätze bisher fast ausschließlich in Deutschland. "Wir haben sehr gut ausgebildete technologische Kompetenz", sagt Henzelmann. "Das verschafft uns auf dem Weltmarkt einen beträchtlichen Vorsprung. Wir rechnen beim Export in vielen Sparten mit zweistelligen Wachstumsraten pro Jahr."