Tierquälerei: Eltern bringen 17-Jährige in Psychiatrie

Der Tatverdacht gegen die Jugendliche hat sich erhärtet. Sie soll bereits zuvor Tiere getötet haben.

Krefeld. Nach dem Fund eines erstochenen Schafes in Krefeld hat sich der Tatverdacht gegen eine 17-Jährige erhärtet. Die Jugendliche steht bereits seit Juni wegen des Vorwurfs ähnlicher Delikte im Fokus von Staatsanwaltschaft und Polizei. Sie war nach den Vernehmungen im Juni ohne besondere Auflagen in die Obhut ihrer Eltern gegeben worden. Bei den Ermittlungen zum neuen Fall hatten Beamte am Samstag ihr Elternhaus aufgesucht, sie aber nicht angetroffen.

Auf die Spur gekommen war die Polizei der 17-Jährigen am Wochenende durch die Aussagen einer Zeugin, die die junge Frau am neuen Tatort gesehen hatte und sie anhand eines Handyfotos identifizierten konnte, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte. Die Tat selbst habe die Zeugin nicht gesehen.

Dieses Handyfoto hatten Tierbesitzer bereits im Juni im Umfeld der anderen Tatorte von Tierquälerei aufgenommen und untereinander ausgetauscht. Woher genau das Bild stammt, weiß die Polizei noch nicht.

Die 17-Jährige soll bereits zwei weitere Tiere getötet und ein Pferd und ein Pony durch Stiche am Hals verletzt haben. Gestanden hatte die 17-Jährige nur die Enthauptung eines Ponys, das nach ihren Angaben bereits tot am Tatort gelegen habe.

Am Sonntag ließ die Familie die Polizei wissen, dass sie das Mädchen freiwillig in die geschlossene Abteilung einer psychiatrischen Einrichtung gebracht habe. Der zuständige Oberstaatsanwalt erklärte, dass eine solche Unterbringung vor zwei Monaten gesetzlich nicht möglich gewesen sei: Die vorliegenden Anhaltspunkte hätten dafür nicht ausgereicht, auch aus dem Grundsatz der Haftvermeidung bei Jugendlichen.