Tierwelt: Knuts Schwester kommt stürmisch zur Welt
Anori ist der neue Star im Wuppertaler Zoo. Ihr Vater Lars hatte auch Deutschlands berühmtesten Eisbären gezeugt.
Wuppertal. Es ist ein Mädchen. Die frohe Botschaft teilte der Wuppertaler Zoo am Dienstag mit. Am 4. Januar kam Anori, wie die Tierpfleger das Eisbärenjungtier tauften, zur Welt. Ihren grönländischen Namen, der übersetzt „Wind“ bedeutet, verdankt sie den Wetterumständen zum Zeitpunkt ihrer Geburt. „Am 4. Januar stürmte es über Wuppertal“, sagt Zoobiologe Andreas Haeser-Kalthoff. Gewogen werden konnte die Kleine bisher nicht. Mutter Vilma und ihr Jungtier dürfen in ihrer Wurfhöhle nicht gestört werden. Die Tierpfleger beobachten die beiden ausschließlich über eine Kamera.
Anori hat berühmte Verwandtschaft: ihr Vater, der 18 Jahre alte Lars, war auch der Erzeuger von Megastar Knut. Wie ihr Halbbruder kam Anori als Zwilling zur Welt. Das zweite Jungtier von Mutter Vilma verstarb allerdings nach einer Woche. „Die Todesursache lässt sich nicht feststellen, da Vilma, wie in der freien Wildbahn üblich, ihr totes Jungtier gefressen hat“, sagt Haeser-Kalthoff. Anori ginge es aber bestens, versichert er. Sie trinkt regelmäßig und ist in etwa so groß wie ein Meerschweinchen.
Anfang April verlassen Mutter und Kind die sichere Wurfhöhle — dann können Besucher den ersten Blick auf Anori werfen. Nach der Geburt von Svenja 1995 ist Anori das erste überlebende Eisbärenjunge im Wuppertaler Zoo. Rund zwei Jahre wird Anori gesäugt und bei ihrer Mutter in Wuppertal bleiben.