Tim Montgomery: Der geläuterte Weltrekordler
Tim Montgomery (38) war einmal der schnellste Mann der Welt. 2002 lief er in Paris die 100 Meter in 9,78 Sekunden. Er ließ sich über die Laufbahn tragen und von Lebensgefährtin Marion Jones, dem US-Glamourgirl der Leichtathletik, umarmen.
1,2 Millionen Dollar auf dem Konto, acht Autos in der Garage — von jenem Mann ist kaum etwas übrig. Doping: Montgomery ist wie Ex-Freundin Jones in den Balco-Skandal verwickelt und gesteht Missbrauch von Testosteron und Wachstumshormonen: Geldwäsche, Drogendeals, Gefängnis sind die Stationen des Niedergangs.
Seit 2012 ist er wieder frei und hat neu angefangen, trainiert in Florida Jugendliche. Und Montgomery, Vater von vier Kindern (davon drei eigene), ist glücklicher denn je. Im Gefängnis hat er als Gärtner für zwölf Cent die Stunde gearbeitet, er heiratete 2009, trainierte andere Häftlinge und fragte sich, wie er so tief fallen konnte. Nur eines hat sich nicht geändert: Bis heute besteht er darauf, bei seinem Weltrekordlauf „clean“ gewesen zu sein. Alle, die danach kam, waren es erwiesenermaßen nicht. Außer Usain Bolt. Montgomery: „Ich bete, dass er sauber ist.“ Red