„Titanic“ in 3D feiert in London Premiere
London (dpa) - Die Macher des zweiterfolgreichsten Filmes aller Zeiten wollen es noch einmal wissen: 100 Jahre nach dem Untergang auf ihrer Jungfernfahrt kehrt die „Titanic“ auf die Kinoleinwand zurück.
James Cameron und Kate Winslet stellten am Dienstag die technisch verjüngte Überarbeitung des Kinoerfolgs von 1997 bei der Premiere in der Londoner Royal Albert Hall vor. „Den Film in 3D umzuwandeln, ist ein Siebenjahresprojekt gewesen“, sagte Cameron, „genauso wie die Mission, zum tiefsten Punkt des Meeres vorzustoßen.“
Der Star-Regisseur kam direkt in Anschluss an seinen Rekordtauchgang nach London. Er war als erster Mensch allein in einem U-Boot in das Challengertief hinabgetaucht, nahezu 11 000 Meter unter dem Meeresspiegel des Westpazifiks. Es habe lange gedauert, die Filmstudios von der Idee einer Neuauflage der „Titanic“ in 3D zu überzeugen, sagte Cameron. Als sie die ersten Ausschnitte gesehen hätten, seien sie aber begeistert gewesen.
14 Jahre ist es her, seit die fiktive und schicksalhafte Liebesgeschichte zwischen der wohlhabenden Rose (Kate Winslet) und dem ärmeren Jack (Leonardo DiCaprio) alle bisherigen Rekorde der Filmgeschichte brach. Das dreistündige Drama „Titanic“ führte in vielen Ländern wochenlang die Kinocharts an, wurde mit 11 Oscars ausgezeichnet und spielte mehr als 1,8 Milliarden Euro ein.
Anlässlich des 100. Jahrestags des Untergangs kommt der Klassiker zurück in die Kinos. Ein paar Minuten länger, etwas lauter und in 3D zeigt sich der Streifen bei seiner Premiere in London. Ein Erlebnis für alte Fans und etwas für Neulinge wollte Cameron mit der überarbeiteten Version schaffen.
Als junge Schauspielerin sei der Dreh für sie sehr schwierig gewesen, sagte Winslet, „aber gleichzeitig auch eine einmalige Chance“. Sie habe für die Rolle sehr hart an ihrem britischen Akzent gearbeitet. „Schade dass Leo nicht hier sein kann“, sagte die Filmpartnerin von Leonardo DiCaprio. „Ich vermisse ihn. Wir haben uns sehr gut verstanden und sind noch immer sehr gut befreundet.“
„Es gibt eine ganze Generation, die Titanic noch nicht so gesehen hat wie ursprünglich gedacht, nämlich auf der großen Leinwand“, sagte Cameron. „Es ist ein episches Erlebnis, weil die Emotionalität der Geschichte erhalten bleibt und die Bilder noch eindrucksvoller sind.“
Cameron kann sich vorstellen, auch weitere seiner Filme in 3D-Qualität nochmals auf die Leinwand zu bringen. „Wir müssen sehen, wie das Publikum es nach 15 Jahren aufnimmt“, sagte er kurz vor der Premiere in London. Es müsse auch die wirtschaftliche Seite bedacht werden. Mit dem Science-Fiction-Streifen „Avatar“ hat der Kanadier auch den erfolgreichsten Film aller Zeiten in 3D herausgebracht.
Das Geschehen auf dem Roten Teppich konnten die Fans vom heimischen Computer aus live mitverfolgen. Die Zuschauer konnten vorab per Twitter und Facebook den Stars ihre Interviewfragen zukommen lassen.