Tony Blair: Der tief Gefallene

Tony Blair ist tief gefallen in der Gunst der Wähler. Auch wenn die Verluste seiner Labour-Partei bei den Regionalwahlen in Schottland und Wales und den Kommunalwahlen in England nicht ganz so hoch ausfielen wie befürchtet.

Eine Welle der Begeisterung hatte Großbritannien erfasst, als Tony Blair, damals 43-jährig, an die Macht gewählt wurde und eine 18 Jahre andauernde Herrschaft der Konservativen brechen konnte. Zum Jahrestag dieses Ereignisses gab es am 1. Mai nur noch eines, womit der Premier die Wähler begeistern konnte - die Ankündigung seines baldigen Rückzugs. Blair steht allein da mit seinem Resümee, zehn Jahre Labour hätten das Land "stärker, fairer und besser" gemacht. Umfragen zufolge halten 70 Prozent der Briten den Irak-Krieg für Blairs größten Fehler. Er selbst beharrt auf der Richtigkeit des Krieges, obwohl im Irak Chaos herrscht und dort mehr als 150 britische Soldaten starben. Der Irak-Krieg überdeckt seine unbestreitbaren Erfolge. Niemand spricht mehr davon, dass er die Arbeitslosigkeit gesenkt, die Wirtschaft gestärkt und einen Mindestlohn eingeführt hat. Vergessen, dass er in Bildung- und Erziehungswesen investierte.