Zipi Liwni: Die Fordernde

Zipi Liwni, Israels Außenministerin, steht vor ihrer größten Herausforderung. Nachdem sie zwei Tage still geblieben war, schlug sie am Mittwoch zu: Kategorisch forderte Liwni den wegen seiner Fehler im Libanon-Krieg unter Druck geratenen Regierungschef Ehud Olmert zum Rücktritt auf.

Sollte er Folge leisten, käme die Stunde der 48-Jährigen. Mehr als 30 Jahre nach Golda Meir könnte Liwni als zweite Frau israelische Ministerpräsidentin werden. In der männerdominierten Politik des Landes bezweifelt niemand, dass die zweifache Mutter dieser Aufgabe gewachsen ist. Die Juristin stammt aus einer Familie zionistischer Untergrundkämpfer. Sie selbst war vier Jahre beim Mossad, bevor sie als Anwältin praktizierte. Liwni wird nachgesagt, mit sturen Männern Tacheles reden zu können. Ihr Ziehvater Ariel Scharon schätzte das an der Likud-Politikerin und holte sie 2001 ins Kabinett. 2005 folgte sie ihm in dessen neue Kadima-Partei. Seit sie im Januar 2006 das Außenressort übernahm, gilt sie als "Shooting Star". Nebenbei machte Liwni ihre Strategie für Gespräche mit den Palästinensern publik, in denen es keinen einseitigen Abzug aus dem Westjordanland gibt. Schon damals saß sie Olmert im Nacken.