Topmodel: Jennys Traum – er wurde wahr
Die 17-jährige Schülerin mit den langen Beinen ist Germany's Next Topmodel.
Köln. Gerade erst 17 Jahre alt ist Jenny Hof, und doch schon "Germany’s Next Topmodel". Als sie gestern in einem Schwall von Glitzerkonfetti auf der Studiobühne in Köln steht und von ihrer Mutter umarmt wird, kann sie ihr Glück nicht fassen. Sie wird den Titel der Zeitschrift "Cosmopolitan" zieren, einen Modelvertrag bekommen und für eine Kaufhauskette werben. Ihr Traum ist wahr geworden. Aber noch bevor die Kameras ausgeschaltet sind, machen sich ihre Freunde bereits Gedanken darüber, wie es jetzt weitergehen wird.
Klar, natürlich freuen sie sich riesig, deshalb sind sie ja alle aus Rodgau zu der Aufzeichnung ins Studio gekommen und haben sie lautstark unterstützt. Aber wird ihre Jenny jetzt noch Zeit für sie haben? "Ich habe ihr einen langen Brief geschrieben, denn ich hatte Angst, sie jetzt zu verlieren", erzählt ihre beste Freundin Nina ("16, bald 17"), ein sympathisches Mädchen, das selbst kein bisschen Modeltyp ist. "Aber sie hat mir gesagt, dass sie immer für mich da ist."
Jetzt allerdings sind die Freunde auf der Bühne nicht vorgesehen. Der Mann von der Security weist sie bestimmt an, unten zu warten. Sean-Paul (17) - "nicht der Freund, ein Freund, aber ein guter" - kann sich nicht vorstellen, dass sie jetzt völlig in die Glamourwelt abtauchen wird. "Nein, Jenny bleibt auf dem Teppich." Einen richtigen Freund hat sie übrigens noch nicht.
Im Finale der ProSieben-Show setzte sich Jenny mit den langen Beinen gegen Janina mit der immer guten Laune durch. Die beiden mussten ein Fotoshooting unter erschwerten Bedingungen über sich ergehen lassen: Jenny bekam eine Spinne ins Dekolletee, Janina (24), Friseurin aus Hamburg, musste sich eine Würgeschlange um den Hals legen lassen. Zuvor war bereits die dritte Finalistin, Christina (21) aus Volkach, ausgeschieden.
Die Juroren entsprachen genau dem, was im Internet vorausgesagt worden war - Jenny war dort seit langem die Favoritin, auch auf einer "geheimen Internetliste", die angeblich bei ProSieben kursierte.
Das tat der Spannung durchaus Abbruch, auch wenn Heidi Klum ihre Mädchen wieder endlos zappeln ließ - "wir sind ja schließlich nicht zum Vergnügen hier". Heidi ("Guckt euch der Jenny ihre Augen an") wirkte bei der Aufzeichnung etwas zerstreut, manche Takes mussten dreimal wiederholt werden, sogar die Spinne hatte sie im ersten Durchlauf vergessen. Sie ist am besten, wenn sie spontan erzählt, im Studio aber liest sie vom Teleprompter ab. "Darunter leidet deine Natürlichkeit", hätte sie als Jurymitglied wohl gesagt.
Auch die schon ausgeschiedenen Kandidatinnen waren in der Abschluss-Sendung noch einmal mit dabei und schwärmten von den bereits für sie eingegangenen Aufträgen. Wanda zum Beispiel hat schon Angebote als Schauspielerin: "Ich kann echt nicht klagen." Gina-Lisa, die ehemalige Miss Frankfurt mit der Reibeisenstimme, hat ihren eigenen Web-Auftritt, "die erfolgreichste Sendung im ganzen Internet". Gina-Lisa nutzte auch die Gelegenheit, ihre Fans zu grüßen - leider in einer Werbepause, als die Kameras nicht an waren.
Nach dem Ende der Aufzeichnung leert sich das Studio schnell. Jenny wird von einem Pulk abgeschirmt und hinter die Kulissen geführt. Ihre Freunde schauen ihr nach: "Super, wie sie das gemacht hat", sagt der 17 Jahre alte Sean-Paul. Und bestimmt kommt sie bald nach Hause. Sie hat ja noch ihr Pferd da.