Toter am Straßenrand war Serien-Bankräuber

Der Tod von Wolfgang Leifels gibt der Polizei Rätsel auf.

Düsseldorf. Der Fund einer stark verwesten Leiche am Autobahndreieck Breitscheid am vergangenen Freitag gibt der Polizei Rätsel auf. Nach der Obduktion am Montag steht fest: Es handelt sich um den Serien-Bankräuber Wolfgang Leifels (49), der in den 80er-Jahren mit einer Bande mehrere Geldinstitute in Düsseldorf überfiel.

Lange hatte Leifels im Gefängnis gesessen - nicht nur einmal. Zuletzt war er 2006 zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Jetzt plagten ihn offenbar Geldsorgen. Die Polizei untersucht daher, ob sein Tod mit seiner schillernden Vergangenheit zusammenhängt. Möglich sei sogar, dass ein Teil der Beute aus den Überfällen nie gefunden wurde.

Leifels’ Leiche war am Freitag von Anwohnern in Ratingen-Lintorf gefunden worden. Sie lag auf der Schräge eines Lärmschutzwalls an der A52. "Anhand des Gesichts war die Identität nicht mehr zu klären", sagt Ermittler Dietmar Wixfort. Auch die Todesursache sei zunächst unklar gewesen. Die Gerichtsmediziner fanden jedoch ein Projektil in dem Leichnam. Da am Tatort keine Waffe gefunden wurde, schließen die Ermittler einen Suizid aus.

In den Kleidern des Toten entdeckten die Fahnder einen Zettel mit einem Kfz-Kennzeichen. Dieses stellte sich als nicht mehr aktuell heraus, führte die Fahnder jedoch zu einer ehemaligen Adresse von Wolfgang Leifels. Tatsächlich hatten ihn niemand mehr seit dem 26. September gesehen. Allerdings waren sie davon ausgegangen, der 49-Jährige habe wieder eine Straftat begangen und sei deshalb untergetaucht. Das erklärt, weshalb niemand den Mann als vermisst meldete.

Auch nicht Leifels’ 39-jährige Lebensgefährtin, mit der er in Meerbusch zusammengelebt hatte und einen Kurierdienst in Düsseldorf betrieb. Leifels und sie hatten sich nach Aussage der Frau am 26. September gestritten - es ging um die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens. Immer wieder hatte es wegen dieses Themas gekracht. An jenem Tag wollten sie sich deswegen sogar trennen. Seither hat die Frau nichts mehr von ihm gehört. Sie konnte bisher nur vorsichtig vernommen werden, da sie laut Polizei durch die Nachricht von Leifels’ Tod unter Schock steht.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Leifels Ende September noch gesehen haben. Dem Zustand der Leiche nach muss der Mann kurze Zeit nach seinem Verschwinden getötet worden sein. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise eine Belohnung von 1500 Euro ausgesetzt.