Transsexuelle Alicia darf nicht Frau Koe sein
Kauffrau möchte nach drei Operationen ihren Namen ändern lassen. Doch eine Abkürzung ließen die Richter nicht zu.
Düsseldorf. Bis vor zwei Jahren war Alicia K. ein Mann und hieß Alexander. Inzwischen hat die Kauffrau auch in ihrem Personalausweis das Geschlecht gewechselt — und darf ihren Namen ändern. Aber nicht jeder ist erlaubt. Denn Alicia möchte mit Nachnamen „Koe“ heißen und dagegen hat die Stadt Düsseldorf etwas. Am Donnerstag wurde darüber vor dem Verwaltungsgericht verhandelt.
Drei Eingriffe hat Alicia K. hinter sich, mit dem Pflaster von der Nasen-Operation kam sie am Donnerstag in den Gerichtssaal. Bereits 2010 hatte sie bei der Stadt Düsseldorf eine Namensänderung beantragt: „Die wurde auch grundsätzlich genehmigt.“ Weil die Geschäftsfrau „dramatische Erinnerungen an ihre Mutter“ hat, attestierten ihr zwei Ärzte, dass die Dame sich auch einen neuen Nachnamen zulegen darf. Und den kann sich dann theoretisch jeder selbst aussuchen.
Doch das hat Grenzen. Denn den Namen „Koe“ wollte die Stadt Düsseldorf nicht genehmigen. Begründung: Das sei in Düsseldorf ein fester Begriff für die Königsallee und damit Allgemeingut. Verhandlungen um ähnliche Namen wie Köhler, Königs oder Koeh scheiterten. Alicia K. entschloss sich schließlich, um ihren Wunschnamen zu streiten.
„Ich wollte meine Initialen behalten“, begründete Alicia K., warum sie unbedingt „Koe“ heißen möchte. Außerdem sei dass ein Name, den man sich leicht merken kann. Andere Namen kämen für sie nicht in Frage.
Das Verwaltungsgericht hatte mit der Entscheidung erhebliche Probleme. Denn es gebe für einen solchen Fall bisher keine gesetzlichen Bestimmungen, dieser Bereich sei „juristisch unbearbeitet“. Es gebe allerdings Verwaltungsvorschriften, in denen festgelegt wird, in welchen Fällen die freie Wahl des Namens eingeschränkt werden kann.
Am Ende wurde die Klage der Kauffrau abgewiesen, weil es sich bei „Koe“ nicht um einen Namen, sondern um eine Abkürzung handele. Dabei spiele es keine Rolle, ob es in Deutschland schon andere Personen gebe, die diesen Namen tragen. Alicia K. will sich damit nicht abfinden und weiter um den Traumnamen kämpfen. Notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof, was sich unter Umständen zehn Jahre lang hinziehen könnte.