Tropensturm „Lee“ bringt Louisiana heftigen Regen
Washington (dpa) - Notstand in New Orleans: Sechs Jahre nach dem Verwüstungszug von Hurrikan „Katrina“ hat der Tropensturm „Lee“ der Jazzmetropole sintflutartige Regenfälle gebracht. An der Golfküste peitschten am Samstag zudem Winde von 95 Stundenkilometern, teilte der Nationale Wetterdienst mit.
Ein Fernsehkorrespondent in New Orleans sprach von „waagerechtem Regen“. Die Behörden fürchten, das sich nur langsam bewegende Sturmsystem könne heftige Überflutungen auslösen. Tausende Menschen in New Orleans und Umgebung hatten keinen Strom mehr.
Der Bürgermeister der Stadt, Mitch Landrieu, hatte vorsichtshalber den Notstand ausgerufen. Auch der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, tat dies für den gesamten Bundesstaat. Von den massiven Regenfällen sind laut Wetterdienst bis Sonntagabend (Ortszeit) auch der Süden Alabamas und Mississippis betroffen.
Zur Sicherheit wurden im Golf von Mexiko 169 von 617 bemannten Öl- und Gasplattformen evakuiert, berichteten die US-Behörden. Laut dem Amt für Energiemanagement war damit nahezu die Hälfte der Ölproduktion in der Region lahmgelegt. Firmen wie Exxon Mobil, Shell und BP hätten ihre Arbeiter in Sicherheit gebracht. Der verheerende Wirbelsturm „Katrina“ hatte 2005 zeitweise die höchste Kategorie 5 erreicht und weite Teile von New Orleans unter Wasser gesetzt, 1800 Menschen starben. Ein großer Teil von New Orleans liegt unterhalb des Meeresspiegels, weshalb die Stadt ständig von Überschwemmungen bedroht ist.
Auf dem Atlantik bildete sich derweil der Hurrikan „Katia“, der zunächst noch in der untersten Kategorie 1 eingestuft wurde. Am Samstag befand sich das System noch mehr als 800 Kilometer östlich der Antillen. Ob und in welchem Ausmaß der Wirbelsturm zu einer Gefahr für Menschen werden könnte, war zunächst unklar.