Überschwemmungen auf Mallorca und an Mittelmeerküste
Valencia/Palma de Mallorca (dpa) - Heftige Regenfälle haben an der spanischen Mittelmeerküste und auf der Ferieninsel Mallorca ganze Landstriche überflutet. In der Region Valencia traten am Dienstag der Fluss Júcar und mehrere Sturzbäche über die Ufer.
In Alzira barg die Feuerwehr neun Menschen mit einem Rettungshubschrauber aus einem Landhaus, das von Wassermassen eingeschlossen war.
Auf die Gegend von Murcia im Südosten Spaniens gingen nach Angaben der Behörden innerhalb von 48 Stunden bis zu 240 Liter Regenwasser pro Quadratmeter nieder. Dies entspricht sonst fast der Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres. Der Regen hatte am Vortag das Zentrum von Cartagena unter Wasser gesetzt und die Hafenstadt zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Wassermassen rissen Autos ins Meer und spülten an mehreren Stränden den Sand fort. In den Regionen Valencia und Murcia fiel in zahlreichen Schulen und Hochschulen der Unterricht aus. Die Autobahn entlang der Mittelmeerküste wurde nach einem Erdrutsch auf einer Teilstrecke gesperrt. In Gandía wurde der Hafen geschlossen. Zahlreiche Landstraßen waren wegen Hochwassers unpassierbar. In der Ortschaft Alboraya wurde der Bahnhof überschwemmt.
Auf Mallorca setzte der Regen in mehreren Ortschaften Straßen, Läden und Tiefgaragen unter Wasser. In Cala d'Or mussten zwölf Familien aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Bei Formentor wurden fünf Urlauber mit einem Hubschrauber geborgen. Sie hatten in ihrem Auto festgesessen, nachdem ein umgestürzter Bau die Straße blockiert hatte. „Mallorca hat eine komische Eigenschaft: Wenn es ein paar Stunden lang regnet, sind Überschwemmungen garantiert“, schrieb die Zeitung „Ultima Hora“. Auf der Balearen-Insel regnet es seit mehr als zwei Wochen fast täglich.