Ungewöhnlich großer Blindgänger in Dortmund entschärft
Dortmund (dpa) - Ein ungewöhnlich großer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Sonntag in Dortmund unschädlich gemacht worden. Die Entschärfung der 1,8 Tonnen schweren Luftmine sei ohne Komplikationen verlaufen, sagte ein Sprecher der Stadt Dortmund.
Die 20 000 Menschen, die seit dem Vormittag die Gefahrenzone in einem Radius von 1,5 Kilometern um die Fundstelle verlassen mussten, konnten am Nachmittag in ihre Wohnungen zurückkehren. Die Sicherheitszone war ungewöhnlich groß, weil von dem Blindgänger eine erhebliche Sprengkraft ausgehen konnte.
Während die meisten Menschen die Evakuierungszone problemlos verließen, mussten Feuerwehr und Schlüsseldienst zwei Wohnungen von Verweigerern gewaltsam öffnen. Kurz nachdem die Experten des Kampfmittelräumdienstes schließlich grünes Licht erhalten hatten, hieß es erneut: Stopp. Zwei Rollstuhlfahrer hatten sich telefonisch gemeldet - sie seien noch in ihren Wohnungen innerhalb der Gefahrenzone.
Als auch sie in Sicherheit gebracht worden waren, setzten die Entschärfer ihre gefährliche Arbeit fort. „Bei einer Evakuierungsmaßnahme dieser Größenordnung sind solche Verzögerungen aber sicherlich im Rahmen des Üblichen“, sagte Stadtsprecher Michael Meinders. 1200 Einsatzkräfte hätten für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Auch ein Krankenhaus und mehrere Seniorenheime mussten geräumt werden.
Nachdem zwei Männer vom Kampfmittelräumdienst den Zünder der Mine entschärft hatten, sprengten sie drei Zündelemente der Bombe, damit auch diese sicher abtransportiert werden konnten. Die Detonationen dieser Sprengungen seien aber nur im direkten Umfeld zu spüren gewesen und hätten keinen Schaden angerichtet, so Meinders. Nach der Sicherung der Bombe wurde sie am Abend zum Transport verladen. In einem Spezialbetrieb bei Paderborn wird sie dann in ihre Einzelteile zerlegt.
Die Luftmine war bei der Auswertung von Luftaufnahmen in einem Industriegebiet entdeckt worden. Blindgänger dieser Größenordnung sind sehr selten. In Dortmund ist es erst die dritte Luftmine dieser Art. Ein gleiches Exemplar war vor zwei Jahren im Rhein bei Koblenz entschärft worden. Damals mussten sogar 45 000 Menschen die Umgebung verlassen.