USA: Fünf Tote bei unerwartet heftigem Wintereinbruch
Öffentliches Leben an Ostküste weitgehend lahmgelegt.
New York. Beim einem plötzlichen Wintereinbruch an der gesamten Ostküste der USA sind bei schweren Verkehrsunfällen fünf Menschen gestorben. Unter den Unfalltoten in der Region um Boston sei auch eine schwangere Frau, meldete das Internet-Nachrichtenportal thebostenchannel.com am Montag (Ortszeit). Vom Norden bis in den Süden zog ein schweres Tiefdruckgebiet, das die gesamte Ostküste unter eine dreißig Zentimeter hohe Schneedecke begrub. Das öffentliche Leben war zu Wochenbeginn weitgehend lahmgelegt.
Nicht nur die Straßen wurden durch den vielen Schnee unpassierbar - auch im Flugverkehr kam es zu Verzögerungen. So wurden vom New Yorker Flughafen La Guardia sowie aus Philadelphia Verspätungen von bis zu 45 Minuten gemeldet. In Boston und New York blieben Schulen geschlossen, in der Hauptstadt Washington begann der Unterricht mit Verspätung. In Massachusetts wurden Pendler aufgefordert, sich einen Tag freizunehmen und das Auto stehen zu lassen.
Der Wintersturm sorgte bei seinem Weg über dicht besiedelte Gebiete an der Ostküste für großes Chaos, wie Christopher Vaccaro vom nationalen Wetterdienst der Nachrichtenagentur AFP sagte. "Er war nah genug an der Küste, um dort für schwere Schneefälle zu sorgen. Nicht zu weit im Inland, wo er sich mit Regen und Schneeregen vermischt hätte, und nicht zu weit vor der Küste, wo er ins Wasser gefallen wäre."
Weil die nordöstlichen Küstenstaaten im Winter häufiger mit größeren Schneemengen zu kämpfen haben, konnten die Menschen dort die Situation leichter bewältigen. In New York etwa sorgten 1.500 Schneepflüge und Streufahrzeuge dafür, dass die Straßen der Stadt befahrbar blieben. Der südliche Teil der Ostküste war jedoch deutlich schlechter vorbereitet. Hier waren zahlreiche Unfälle, kilometerlange Staus und hunderte annullierte Flüge die Folge. In dem für schwüle Sommer bekannten Tennessee wurden an einem Ort sogar 46 Zentimeter Schnee gemeldet.
Der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, kommentierte die Situation gelassen. "Der März ist bekannt dafür, wie ein Löwe zu kommen und wie ein Lamm zu gehen." Dagegen sprach die in New York erscheinende Zeitung "Newsday" von einem "März-Monster". Die "Washington Post" zeigte auf ihrer Titelseite ein Foto der schneebedeckten Hauptstadt. In Washington galt zeitweise Alarmbereitschaft, nachdem die heftigsten Schneefälle seit drei Jahren angekündigt worden waren.
Während der Schnee in Richtung Kanada weiterzog, blieb der Winter vor allem im Nordosten spürbar. Eisige Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 48 Kilometern pro Stunde machten den Menschen in der Region weiter zu schaffen. Im Südosten dagegen stiegen die Temperaturen. Dort sollen sie nach Angaben des nationalen Wetterdienstes bis zur Wochenmitte schon wieder rund 15 Grad erreichen.