Uwe Seeler: Der Leidende
Uwe Seeler musste in der vergangenen Bundesligasaison viel leiden. Grund war natürlich sein Hamburger Sportverein, dessen Profis meist durch Rumpelfußball aufgefallen waren. Das brachte den HSV, letztes Gründungsmitglied der Bundesliga, das noch nie abgestiegen ist, auf den 15. Tabellenplatz — also in die Relegation gegen den Dritten aus der Zweiten Liga.
Die Lage ist prekär. Am Donnerstag ist Greuther Fürth der Gegner (20.30 Uhr/ARD) der Hanseaten, die ihre vorletzte Chance nutzen wollen, doch noch die Klasse zu halten.
So etwas hat Uwe Seeler (77), der zwischen 1953 und 1972 seine Fußballschuhe ausschließlich für den HSV und die deutsche Nationalmannschaft geschnürt hatte, noch nie erlebt. Am meisten wird den Vater von drei erwachsenen Töchtern erschüttert haben, dass die heutige Spielergeneration des HSV das Kämpfen offenkundig verlernt hat. Undenkbar für „uns Uwe“, der stets auf und neben dem Fußballplatz eine gute Figur gemacht hat. Ein Idol und Vorbild ohne Skandale oder Allüren. Und vor allem ohne sich jemals hängenzulassen. Das wird er sich am Donnerstag von den Spielern seines HSV wünschen, damit seine Leidenszeit endlich ein Ende nehmen kann. AR