Vater (62) holt Sohn aus Indonesien zurück
Frau hatte das Kind entführt. Hartz-IV-Empfänger flog auf Staatskosten.
Düsseldorf. Ein Hartz-IV-Empfänger, der auf Staatskosten nach Indonesien fliegt, um seinen Sohn zu sehen — die Geschichte von Jürgen Weber (62) aus Düsseldorf hat Schlagzeilen gemacht. Doch es steckt mehr dahinter: Webers Frau hatte den heute zehn Jahre alten Sascha aus Deutschland entführt. Jetzt ist der 62-Jährige wieder zurück — und hat die beiden mitgebracht. Mit Hilfe eines Privatdetektivs und des Fernsehsenders Sat1 glückte die Aktion.
Die Vorgeschichte: Das Paar hatte sich vor Jahren in Indonesien kennengelernt. Chori zog nach Düsseldorf, die beiden heirateten. Doch irgendwann kriselte die Beziehung. Als der Künstler beruflich unterwegs war, verschwand seine Frau mit dem Kind nach Indonesien. Weber schaltete Polizei und Behörden ein, ohne Ergebnis. Dann beschloss er, nach Indonesien zu fliegen. Die Reise bescherte dem 62-Jährigen ein Wechselbad der Gefühle. Zu seinem Sohn hatte er drei Jahre lang keinen Kontakt gehabt, beim ersten Wiedersehen schien der Junge seinen Vater kaum zu erkennen.
Weil Weber die Anzeige gegen Chori zurückzog, gelang es ihm, sie zu überreden, jetzt mit Sascha nach Deutschland zu kommen. In Düsseldorf war allerdings der Haftbefehl noch aktiv: Chori wurde am Flughafen festgenommen, doch Weber konnte einschreiten.
Sascha lebt sich nun wieder ein, sein Kinderzimmer ist unverändert. Auch die verschütteten Sprachkenntnisse kommen langsam wieder zum Vorschein. Weber ist glücklich, seinen Sohn wiederzuhaben, er glaubt, dass Sascha es hier besser hat: Hier besucht er eine gute Schule und kann endlich zum Zahnarzt.