Künstliches Koma Verwechslung von Unglücksopfern aus Madeira - Söhne bangten am Krankenbett falscher Mutter

Köln · Zwei Männer sollen fünf Tage lang am Krankenbett einer Frau gesessen haben, die sie für ihre Stiefmutter gehalten haben. Diese verstarb jedoch schon direkt nach dem Busunglück in Madeira.

Blumen liegen an der Unfallstelle in Gedenken an das Busunglück.

Foto: dpa/Armando Franca

Nach dem Busunglück Mitte April auf Madeira mit 29 Toten hat es offenbar eine Verwechslung bei der Rückholung verletzter Opfer gegeben. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" und der "Holsteinische Courier" (Dienstagsausgaben) berichteten, bangten zwei Männer aus dem schleswig-holsteinischen Neumünster fünf Tage lang am Krankenbett einer Frau, die sie für ihre Stiefmutter hielten. Diese war den Berichten zufolge jedoch bei dem Unglück ums Leben gekommen.

Erst am vergangenen Freitag stellte sich demnach nach einem Zahnabgleich an den Todesopfern heraus, dass nicht nur der 80-jährige Vater der beiden Männer bei dem Unfall starb, sondern auch ihre 67-jährige Stiefmutter.

Die in einem Kölner Krankenhaus liegende schwer verletzte Frau stammt demnach aus Hannover. Sie sei nach dem Unglück ins künstliche Koma versetzt worden. Die Frau hat demnach eine ähnliche Statur wie die Stiefmutter, ihr Gesicht sei durch schwere Verletzungen stark entstellt.

Eine offizielle Bestätigung des Bundeskriminalamts (BKA) für die Verwechslung gab es den Zeitungen zufolge zunächst nicht. Diese beriefen sich auf Angaben der beiden Männer, die von der Polizei über die Verwechslung informiert worden seien. Das Auswärtige Amt wollte sich demnach ebenfalls nicht zu einzelnen Betroffenen äußern.

(AFP)