Vier Tote und mehr als 40 Verletzte bei Busunglück in Osthessen
Sie waren auf dem Weg nach Leipzig, um Silvester zu feiern. Doch auf der Autobahn 4 in Osthessen nimmt die Reise ein jähes Ende. Der Bus mit Insassen aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg stürzt etwa 50 Meter eine Böschung hinunter: vier Tote und Dutzende Verletzte.
Bad Hersfeld (dpa). Mindestens vier Menschen sind bei einem Busunglück in Osthessen ums Leben gekommen. Der Reisebus stürzte auf der Autobahn 4 etwa 50 Meter eine Böschung hinunter und überschlug sich. Etwa 40 weitere Insassen wurden verletzt. Der Bus kam auf den Rädern wieder zum Stehen, berichtete die Polizei am Dienstag.
Die Insassen stammten nach Angaben des Reiseveranstalters aus der Pfalz und aus dem Raum Mannheim/Heidelberg. Sie waren auf dem Weg nach Leipzig, um dort den Jahreswechsel zu feiern, wie die Geschäftsführerin des Unternehmens Palatina, Mathilde Nuber, in Hanhofen bei Speyer sagte. Auf seiner Internetseite veröffentlichte das Unternehmen eine Notfallnummer für Angehörige.
Nach Nubers Angaben befanden sich - ohne Fahrer - 44 Menschen in dem Bus, der für eine Firma aus Calw im Nordschwarzwald in Baden-Württemberg fährt. Ihm sei im Abstand von einer halben Stunde ein zweiter Bus mit dem gleichen Ziel gefolgt. „Der hat es hautnah mitbekommen“, sagte Nuber. Die Insassen, von denen einige mit den Passagieren des verunglückten Busses bekannt seien, würden nun in einem Zentrum des Roten Kreuzes betreut. „Von einem Ehepaar wissen wir, dass Freunde in dem anderen Bus saßen.“ Nuber zeigte sich tief bestürzt: „Wir sind sehr, sehr betroffen“, sagte die 64-Jährige.
Das Unglück ausgelöst hat offenbar ein Autofahrer: Der Wagen kam zwischen dem Autobahndreieck Kirchheim und der Anschlussstelle Bad Hersfeld in Fahrtrichtung Osten ins Schleudern und prallte gegen den Bus. „Warum er (der Wagen) ins Schleudern gekommen ist, dazu können wir noch nichts sagen“, sagte der Sprecher der Polizei in Fulda, Thomas Rodemer. Daraufhin verlor der Busfahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug, der Bus durchbrach die Leitplanke und stürzte die Böschung hinunter. Seine Scheiben zerbarsten, das Dach wurde zum Teil eingedrückt.
Die Autobahn wurde für Stunden voll gesperrt und wurde am Nachmittag in Richtung Eisenach wieder auf einer Spur und in der Gegenrichtung komplett für den Verkehr freigegeben.
Die Geschäftsführerin wollte am Nachmittag mit ihrem Mann nach Osthessen fahren, um den Busreisenden Trost zu spenden. „Viele Leute kennen sich von anderen Fahrten her, das ist unsere Stammkundschaft“, sagte Nuber. Auf dem Programm des Unglücksbusses hätte am Dienstagmittag eigentlich der erste Termin gestanden: eine Stadtführung in Weimar.