„Von Schönheit und Tod“ - Tierstillleben in Karlsruhe
Karlsruhe (dpa) - Eine eindrucksvolle Sammlung von Tierstillleben von der Renaissance bis zur Moderne zeigt die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.
Unter dem Titel „Von Schönheit und Tod“ werden rund 120 Werke berühmter Künstler präsentiert - von Albrecht Dürer und Peter Paul Rubens über Jean-Baptiste Simeon Chardin und Francisco José de Goya bis hin zu James Ensor, Oskar Kokoschka und Max Beckmann. Damit wird nach Angaben der Kunsthalle erstmals umfassend die facettenreiche Geschichte der Gattung Tierstillleben vom 16. bis zum 20. Jahrhundert vor Augen geführt. Die Schau ist vom 19. November bis zum 19. Februar 2012 zu sehen.
Ausgangspunkt ist die auf die badischen Markgrafen und Großherzöge zurückgehende eigene Sammlung der Kunsthalle. Die meisten Werke, etwa 90 hochkarätige Leihgaben, kommen aber aus internationalen Museen.
Die Ausstellung will zeigen, wie sich Funktion und Bildsymbolik der Tierstillleben und auch der künstlerische Blick über die Jahrhunderte veränderten. Mal sind die Darstellungen Symbol adeliger Jagdlust, dann Metaphern für menschliches Leiden oder auch Ausdruck sinnlichen Erlebens. Die Natur in ihrem Reichtum wird genauso illustriert wie die Nähe von Schönheit und Tod.
Die ersten eigenständigen Gemälde erlegter Tiere entstanden dem Museum zufolge in der Renaissance als Auftragswerke jagdbegeisterter Fürsten. Die gemalten Trophäen sollten vom Jagdglück des Auftraggebers zeugen. Zu sehen sind neben Historienbildern von Cranach etwa detailgetreue Studien toter Enten aus der Feder Dürers.
Werke von Künstlern aus den südlichen und nördlichen Niederlanden bilden zwei wichtige Schwerpunkte in der Ausstellung. Weitere Akzente liegen auf Werken der französischen Malerei des 18. Jahrhunderts, auf dem Umbruch zur Moderne um 1800 sowie auf den Tierstillleben der Impressionisten und Expressionisten im 19. und 20. Jahrhundert. Kuratoren der Ausstellung sind Holger Jacob-Friesen und Markus Lörz.
Die 1846 eröffnete Karlsruher Kunsthalle gehört zu den bedeutendsten und ältesten Kunstmuseen Deutschlands. Sie beherbergt deutsche Malerei von der Gotik bis zur Moderne, niederländische Malerei von der Renaissance bis zum Barock und französische Malerei vom Frühbarock bis zur Moderne. Außerdem hat das Haus bedeutende Skulpturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und eine wertvolle Grafische Sammlung.