War's das mit dem Sommer? Regen am Siebenschläfertag
Offenbach (dpa). Sieben Wochen Regen, Schauer und Gewitter? Wenn die alte Siebenschläfer-Regel zuträfe, würde der Sommer in weiten Teilen Deutschlands eher nass. Am Mittwoch, dem Siebenschläfertag, bringt nämlich Tief „Lisa“ aus Westen Regen, der sich im Lauf des Tages über der Mitte Deutschlands ostwärts ausbreitet.
Einzelne Gewitter seien nicht auszuschließen, sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach voraus. Nur der äußerste Norden und der Süden bekommen keinen Regen ab, dort gibt es auch Wolkenlücken. Das sei aber noch kein Vorzeichen für die kommenden sieben Wochen, versicherte DWD-Meteorologe Simon Trippler. Zwar bilde sich tatsächlich Ende Juni/Anfang Juli oft eine stabile Wetterlage aus, „aber dafür darf man nicht nur einen Tag betrachten.“ Bis zum 10. Juli müsse man schon schauen.
Und in den nächsten Tagen sieht es nach der Prognose der Meteorologie gar nicht so schlecht aus: Zum Wochenende wird es wärmer, am Freitag liegen die Temperaturen zwischen 20 Grad im Norden und 30 Grad im Süden. Dazu gibt es Wärmegewitter, die auch heftig ausfallen können. Am Wochenende wird voraussichtlich eine Luftmassengrenze über Deutschland liegen, die kühlere Luft im Norden von feucht-warmer im Süden trennt.
Der Siebenschläfertag galt über Jahrhunderte als Weichensteller für das Sommerwetter, und nach der Statistik trifft das auch in bis zu 70 Prozent der Jahre zu, wenn nicht nur der eine Tag gewertet wird. Die moderne Meteorologie hat eine Erklärung: Entscheidend sei der Verlauf des sogenannten Jetstreams mit starkem Wind in großer Höhe. Liege seine Bahn nördlich von Deutschland, herrsche sonniges und warmes Wetter, verlaufe sie südlich, dominiere Regen.
Derzeit beschreibe der Jetstream aber keine gerade Bahn, sondern mache Kurven, erläuterte Meteorologe Trippler.