Warum tut ein Frühlingstag so gut?
Forscher erklären, warum Sonne und Licht die Laune verbessern.
Berlin. „Endlich Frühling!“ Bei vielen Menschen herrscht derzeit Hochstimmung, den wärmenden Sonnenstrahlen sei Dank. Das könnte auch so bleiben: Laut Deutschem Wetterdienst wird die zweite Hälfte der Woche fast sommerlich warm. Drei Forscher aus verschiedenen Disziplinen beschreiben den Zusammenhang zwischen gutem Wetter und guter Laune.
Der Mensch sei darauf programmiert, bei Dunkelheit zu ruhen, bei Licht sei er hingegen auf Aktivität und Hochgefühl gepolt, sagt Peter Walschburger, emeritierter Professor für Biopsychologie an der Freien Universität Berlin. „Auf Licht reagieren wir ganz massiv.“ Das bewusste Erleben und das Verhalten der Menschen ändern sich durch einen schönen Frühlingstag radikal.
Dabei kommt es zu positiven Rückkopplungseffekten: „Sie sehen plötzlich viele Menschen draußen. Dadurch gehen sie selber leichter raus.“ Außerdem könne man beispielsweise leichter angezogen sein, was wiederum optische Reize für das andere Geschlecht schaffe.
Sonnenstrahlen ändern unseren Hormonhaushalt. Einen starken Einfluss auf unsere Laune haben das Schlafhormon Melatonin und das Glückshormon Serotonin, erklärt Professor Helmut Schatz, Sprecher der deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (Hormonlehre). Wenn mehr Licht aufs Auge fällt, bekommt die Zirbeldrüse im Gehirn den Befehl: Melatoninproduktion herunterfahren. Gleichzeitig steigt bei Sonnenlicht die Serotoninbildung im Körper.
Der Mensch ist wetterfühlig. „Das liegt in den Genen“, sagt der Medizinmeteorologe Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst. Das Wetter habe Einfluss auf uns, obwohl unser Wohlergehen nicht mehr vom Wetter abhängt. Neben den akuten Sonnenstrahlen spiele auch ein jahreszeitlicher Rhythmus eine Rolle. Der Körper fahre durch bestimmte Lichtreize wieder hoch und konzentriere sich etwa auf die Nahrungsaufnahme und auf die Sexualität. dpa