Weitere Fälle von Schweinegrippe – Japan-Tag steigt trotzdem

Düsseldorf. Die Schweinegrippe breitet sich in der japanischen Gemeinde in Düsseldorf weiter aus. Am späten Mittwochabend wurden zwei weitere Kinder positiv getestet, am Donnerstagmorgen wieder drei, im Laufe des Tages kamen nochmals 14 Kinder sowie zwei Erwachsene dazu.

Damit stieg allein die Zahl der betroffenen Kinder aus der Japanischen Schule auf 46.

Dennoch verkündete Oberbürgermeister Dirk Elbers am Donnerstagnachmittag bei einer Pressekonferenz: �Der Japan-Tag am Wochenende wird stattfinden.� Darauf hatte er sich zuvor mit dem japanischen Generalkonsul Shin Maruo geeinigt.

Noch bis zum Freitagmittag allerdings sollen weitere Tests ausgewertet werden: Rund 300 Kontaktpersonen der betroffenen Kinder werden insgesamt getestet. �Wir hoffen, dass wir das Ausmaß der Infektion dann weitgehend abgesteckt haben�, sagte Heiko Schneitler, Leiter des Gesundheitsamtes. Die Betroffenen seien in häuslicher Quarantäne und es sei sichergestellt, dass sie den Japan-Tag nicht besuchen.

Eine neue Situation würde sich ergeben, wenn unter den ausstehenden Tests weitere positive Ergebnisse sind. Der Kreis möglicher Kontaktpersonen von Infizierten könnte dann so groß werden, dass eine Ansteckungsgefahr beim Japan-Tag nicht mehr auszuschließen wäre. Da sich der Grippeausbruch bislang auf die japanische Gemeinschaft beschränkt, geht das Gesundheitsamt nicht von einer Gefahr bei deutschen Großveranstaltungen wie Weinblütenfest und Bücherbummel aus.

Die beiden Düsseldorfer Labors an der Uni und der Nordstraße sind schon jetzt hoffnungslos überlastet. Die Kosten der massenhaften Tests sind immens: Ein einzelner Grippetest kostet die Stadt 102 Euro � hinzu kommen derzeit enorme Personalkosten. OB Elbers machte jedoch deutlich, dass Geld für ihn derzeit keinerlei Rolle spiele: �Mir ist völlig wurscht, was das kostet.�

Trotz des großen Aufwandes, den die städtischen Behörden betreiben, ist Schneitler sicher: �Die Zahlen werden weiter steigen.� Lehrer der Japanischen Schule telefonieren weiterhin jeden Tag ihre Schüler ab, um neue Verdachtsfälle auszuschließen. Schneitler geht davon aus, dass es in der Schule mindestens zwei Infektionsherde gab. Bei Schülern der sechsten Klasse, die in der vergangenen Woche gemeinsam auf Klassenfahrt waren, war die Erkrankung sehr schnell und fast zeitgleich aufgetreten. Sie können sich daher nicht bei einem Mitschüler angesteckt haben, sondern auf einer Station ihres Ausflugs durch Kassel, Erfurt und Weimar. Allein 25 der Erkrankungen sind innerhalb dieser Gruppe aufgetreten.

Nachdem die Zahl der registrierten Fälle in Düsseldorf nun auf weit über 50 gestiegen ist, reagiert auch das Robert-Koch-Institut: Es wird drei Mitarbeiter nach Düsseldorf entsenden, die die Situation vor Ort beobachten und bewerten sollen.