Welterbekomitee setzt nach Türkei-Putschversuch Sitzung aus
Istanbul (dpa) - Nach dem Putschversuch in der Türkei ist die Sitzung des Welterbekomitees der Unesco bis auf Weiteres ausgesetzt worden. Das teilte Unesco-Sprecher George Papagiannis mit.
Eigentlich sollte am Samstag unter anderem entschieden werden, ob die Häuser der Stuttgarter Weissenhofsiedlung des Stararchitekten Le Corbusier zum Welterbe ernannt werden. Das Werk ist in diesem Jahr die einzige Nominierung mit deutscher Beteiligung. Wann die Sitzung fortgesetzt wird, war zunächst unklar. Die Beratungen sollten ursprünglich am Sonntag enden.
Am Freitag hatte die Unesco mehrere Stätten aus Europa und Asien zum Weltkulturerbe erklärt, darunter das antike Philippi in Griechenland. Insgesamt lagen der Kulturorganisation der Vereinten Nationen 27 Nominierungen vor.
Die zwei Häuser der Stuttgarter Weissenhofsiedlung sind Teil eines Antrags aus sieben Ländern, der das Werk des Architekten und Stadtplaners Le Corbusier (1887-1965) würdigen will. Der internationale Antrag war schon zweimal abgelehnt worden. An der überarbeiteten Form haben sich jetzt sieben Staaten von drei Kontinenten beteiligt. Der Antrag betont die herausragende Bedeutung Le Corbusiers für die Architektur des 20. Jahrhunderts.
Das Komitee der Unesco entscheidet Jahr für Jahr, welche Stätten neu auf die Welterbe-Liste kommen. Dabei muss es sich um eine Stätte von „außergewöhnlichem universellen Wert“ handeln.