Afrikanische Elefanten trennten sich vor Millionen Jahren
Nairobi (dpa) - Selbst Wissenschaftler gingen lange Zeit irrtümlich davon aus, dass es nur zwei Arten von Elefanten gibt - die asiatischen und die afrikanischen.
Ein DNA-Vergleich beweist nun: Bereits vor mehreren Millionen Jahren haben sich die afrikanischen Elefanten in zwei unterschiedliche Arten aufgeteilt. An dem Projekt waren Wissenschaftler der Harvard Medical School, der University of Illinois und der University of York beteiligt. Die Ergebnisse sind im online-Journal „PloS Biology“ veröffentlicht.
„Die erstaunliche Erkenntnis ist, dass die Wald- und die Savannenelefanten in Afrika sich voneinander so stark unterscheiden wie asiatische Elefanten und Mammuts“, sagte der Genetiker David Reich von der Universität Harvard. Für die Wissenschaftler sei der frühe Zeitpunkt der Trennung der beiden Arten überraschend gewesen, sagte Michi Hofreiter von der britischen University of York. „Die Trennung der Wald- und der Savannenelefanten ist fast so alt wie die Trennung von Mensch und Schimpanse.“
Bereits 2001 sei die Möglichkeit zweier genetisch unterschiedlicher Arten der afrikanischen Elefanten erstmals erwogen worden. „Aber dies ist der bisher überzeugendste wissenschaftliche Beweis“, betonte Hofreiter.
Für ihre Untersuchungen verglichen die Forscher Genom-Sequenzen moderner Elefanten mit den ausgestorbenen Vorfahren der heutigen Elefanten, dem Mammut und dem Mastodon. Dafür wurden DNA-Sequenzen aus Fossilien verwendet.
Äußerlich unterscheiden sich die in Wäldern und in der Savanne lebenden afrikanischen Elefanten deutlich. So erreicht ein Savannenelefant eine Schulterhöhe von 3,5 Meter, sein kleinerer in den Wäldern lebender Verwandter dagegen „nur“ 2,5 Meter. Mit einem Gewicht von sechs bis sieben Tonnen ist ein Savannenelefant zudem etwa doppelt so schwer wie ein Waldelefant. In der Vergangenheit waren diese Unterschiede auf die unterschiedliche Lebensweise der beiden Elefantenarten zurückgeführt worden.
Für Alfred Roca von der Universität Illinois stellen die neuen Erkenntnisse vor allem eine Herausforderung für Naturschützer und Wildhüter dar. Dem Waldelefanten müsse nun beim Artenschutz eine höhere Bedeutung als bisher eingeräumt werden.