Dino-Forscher rätseln um Fährten-Häufung

Hannover (dpa) - Spektakuläre Dinofährten stehen im Mittelpunkt einer internationalen Tagung in der kommenden Woche in Niedersachsen. Die Forscher debattieren in Obernkirchen (Kreis Schaumburg) über die Fußabdrücke, die dort vor vier Jahren in einem Steinbruch entdeckt wurden.

Paläontologin Annette Richter geht davon aus, dass der Steinbruch in Obernkirchen noch weitere Überraschungen preisgeben wird. „Ich schätze, wir haben dort etwa fünf Prozent entdeckt“, sagte die Oberkustodin des niedersächsischen Landesmuseums, die die Spuren vor vier Jahren zusammen mit anderen entdeckte. Zur Tagung erwartet sie Kollegen unter anderem aus den USA, Japan, China, Argentinien und diversen europäischen Ländern.

Auf einer Fläche von etwa 400 Quadratmetern wurden an einer Stelle in dem Steinbruch etwa 2200 Fährten freigelegt, darunter die einer Fleischfresser-Art, die bisher weltweit nur an dieser Stelle in der Nähe der A2 bei Rinteln entdeckt wurde. Es handelt sich dabei um Fährten eines sogenannten Sichelklauen-Dinosauriers, der Vögeln ähnelt und vom Schwanz bis zur Schnabelspitze etwa 3 Meter misst.

Ungewöhnlich ist für die Wissenschaftler vor allem die Häufung der unterschiedlichen Dino-Spuren auf engstem Raum in Obernkirchen - das Grabungsteam taufte die Fundstelle wegen des Gewimmels von Fährten „Hühnerhof“.

Bei ihrem Symposium wollen die Forscher nun vor allem klären, was die Dinos dort trieben. Zunächst gab es die Hypothese, dass dort ein Kampf der riesigen Tiere stattfand. Später wurden auch Überlegungen diskutiert, dass die Stelle wegen einer besonders salzhaltigen Quelle für die Dinos von Interesse war.