Hintergrund: Wie verläuft eine Syphilis?

Berlin (dpa) - Die Syphilis ist tückisch: Sie verläuft in mehreren Schüben und bleibt zu Beginn oft unbemerkt. Nach einer Infektion treten im Genitalbereich zunächst kleine, schmerzlose Geschwüre auf.

Im zweiten Schub wird neun bis zehn Wochen später ein Hautausschlag sichtbar, rote Flecken bedecken den Körper.

Doch erst nach drei bis fünf Jahren entfaltet die Krankheit ihre ganze Zerstörungskraft: Der Erreger greift Knochen, Gelenke und Organe an, es kann zu Lähmungen kommen. Dringt das Bakterium ins Gehirn vor, sind oft Geisteskrankheiten die Folge.

Noch um 1900 siechte ein Drittel der Psychiatrie-Patienten in Deutschland mit der Diagnose Syphilis vor sich hin - unheilbar krank. Dies änderte sich erst grundlegend, als rund 20 Jahre nach dem Arsen-Präparat Salvarsan, das Paul Ehrlich 1909 entwickelte, das Penizillin entdeckt wurde.