Neue Krabbenarten auf den Philippinen entdeckt
Dresden/Manila (dpa) - Forscher aus Dresden und Manila haben vier neue Arten der farbenfrohen Flusskrabbe Insulamon entdeckt. Nach einer Mitteilung des Senckenberg Forschungsinstitutes Dresden sind die Tiere durch den Bergbau auf der Insel Palawan massiv bedroht.
Die philippinische Insel nimmt nach Angaben von Senckenberg eine Sonderstellung in der Tier- und Pflanzenwelt ein. Etwa die Hälfte der hier lebenden Tierarten sind endemisch - sie leben ausschließlich auf Palawan. Die Studie wurde im Fachjournal „Raffles Bulletin of Zoology“ veröffentlicht.
Alle der bislang bekannten rötlich-violetten Arten aus der Krabbengattung Insulamon sind nur auf einer einzigen oder wenigen Inseln endemisch. Eine Verbreitung - etwa im Larvenstadium - über das Meer ist nach Institutsangaben nicht möglich, da alle Entwicklungsschritte der Tiere im Süßwasser abliefen.
Ein Forscherteam unter Leitung des Dresdners Hendrik Freitag untersucht seit mehr als zehn Jahren die Artenvielfalt der Binnengewässer Palawans. Dabei wurden auch die neuen Krabbenarten entdeckt. Freitag zufolge ist die einmalige Vielfalt auf der Insel bedroht. Trotz massiver Proteste aus allen Schichten der Bevölkerung und gegen den Widerstand indigener Stämme ist dort Bergbau geplant. „Je kleiner der verbleibende natürliche Lebensraum ist, desto größer ist die Gefährdung der endemischen Fauna und Flora. Schon geringe Umweltveränderungen können dann zum Aussterben führen“, so Freitag.