Schmetterlinge glänzen noch nach Millionen Jahren

Frankfurt/Main (dpa) - Auch nach 47 Millionen Jahren glänzen die Schmetterlinge, die damals in Südhessen lebten. Die ursprünglichen Farben hatten sich während der Versteinerung nur wenig verändert.

Das fanden Forscher des Senckenberg Forschungsinstitutes Frankfurt zusammen mit Wissenschaftlern aus den USA und Irland heraus. „Die Strukturen waren damals schon genauso komplex entwickelt wie die heutigen“, wurde Senckenberg-Forscherin Sonja Wedmann am Dienstag in einer Mitteilung des Instituts zitiert. Die Studie ist im Fachjournal „PLoS Biology“ erschienen.

In der Ölschiefergrube Messel bei Darmstadt, die zum Unesco-Weltnaturerbe gehört, fanden Forscher bisher rund 15 000 versteinerte Insekten. Darunter waren allerdings nur zehn Schmetterlinge. Wegen ihres geringen Gewichts und der wasserabweisenden Flügel gelangten sie nur selten unter Wasser und wurden so konserviert wie andere dort versteinerte Tiere.

Die Messeler Schmetterlinge seien teilweise stark zerfallen, aber alle zeigten metallisch glitzernde Schuppen auf den Flügeln, so Wedmann. Schillern die Insekten heute gelb-orange-grün, glänzten sie zu ihren Lebzeiten leuchtend gelb-grün, wie Rekonstruktionen des Forscherteams ergaben, zu dem auch Wissenschaftler der Yale Universität (USA) und des University College Dublin (Irland) gehörten. Vermutlich seien die Schmetterlinge aus Messel mit der heutigen Familie der rund zwei Zentimeter großen Widderchen verwandt.

Viele der bunt glänzenden Färbungen bei Schmetterlingen entstehen nach Wedmanns Erläuterung durch sogenannte Strukturfarben. Dabei werde das Licht an den sehr feinen Strukturen gebeugt. Wie auf der Rückseite einer CD entstehen so metallisch glänzende Farben.