Sieben Minuten entscheiden über den Erfolg der Marsmission
Am 6. August will die Nasa einen Roboter auf dem roten Planeten landen. Dafür muss er eine riskante Vollbremsung hinlegen.
Washington. Kein Superlativ ist der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu hoch gegriffen, wenn es um „Curiosity“ geht. Das Roboterfahrzeug, das auf Deutsch „Neugier“ heißt, soll in weniger als drei Wochen auf dem Mars landen.
„Es ist die anspruchsvollste Mission, die wir je zu einem anderen Planeten geschickt haben“, sagte Nasa-Manager Doug McCuistion. Die geplante Landung am 6. August könne das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Planeten-Forschung werden.
Könnte — denn ein Erfolg ist nicht garantiert. „Das wird keine gemütliche Landung. Ein Aufsetzen auf dem Mars ist immer äußerst riskant.“ Alle technischen Feinheiten des höchst anspruchsvollen Manövers — inklusive Hitzeschild, Fallschirm und Korrekturdüsen — müssen perfekt funktionieren. Außerdem muss der Mars mitspielen und darf nicht mit Staubstürmen die Landung durcheinanderwirbeln.
Mehr als sieben Jahre Arbeit eines großen Teams von Nasa-Ingenieuren kulminiert an diesem Montagmorgen im August dann in sieben Minuten berechneter Landezeit. „In diesen sieben Minuten muss ,Curiosity’ von 21 000 Kilometern pro Stunde auf Null gehen.“ Geht etwas schief, ist „Curiosity“ womöglich nur noch ein Haufen Schrott und die rund 1,9 Milliarden Dollar teure Mission wird zur Blamage.
Bis dahin können die Nasa-Ingenieure eigentlich nur noch zuschauen. Der Weg des Rovers von Cape Canaveral, wo er im vergangenen November an Bord einer Atlas-Rakete startete, bis zum roten Planeten ist exakt programmiert. Außer kleineren Verbesserungen an der Software können die Ingenieure nichts mehr ausrichten. Bislang läuft alles rund.