Spatzen in Gefahr: Der Schnee lässt sie hungern
Ein Wuppertaler Ornithologe befürchtet, dass zwei Drittel aller Vögel den strengen Winter nicht überleben.
Wuppertal. Die Schneemassen bedrohen die Vogelwelt in der Region. Wie der Wuppertaler Ornithologe Rainer Mönig befürchtet, könnten etwa zwei Drittel aller Vögel den strengen Winter nicht überleben. Der Schnee begräbt Körner, Früchte und Insekten unter sich. Die Tiere finden keine Nahrung mehr.
Am schlechtesten stehen in diesem Winter die Spatzen (Foto: dpa) da. Sie bleiben immer an einem Ort und können nicht ohne Weiteres ausweichen. Wenn die Gärten zugeschneit sind, verlieren sie ihre Lebensgrundlage. Mönig schlägt Alarm: „Spatzen brauchen 365 Tage Futter, sonst ist ihr Tod unvermeidlich.“
Mönig hat in Wuppertal sogar noch vier Störche beobachtet. „Das sind wahrscheinlich Bruttiere, die das Weiterziehen nicht gelernt haben.“ Ob die Tiere den Winter überleben werden, ist ungewiss.
Der Graureiher hat dagegen gute Überlebenschancen. Weil die Temperaturen nicht so stark absinken, dass die Fließgewässer zufrieren, hat der Herr im grauen Frack mit der Futtersuche keine Probleme. Und er hat noch eine Methode, um sicher durch den Winter zu kommen. Mönig: „Die Reiher halten sich in der Nähe von Zoo-Gehegen auf, und wenn dort gefüttert wird, schnappen sie sich mal einen Happen. Da sind manche ganz schön gerissen.“
In diesen Tagen findet der Meisenknödel reißenden Absatz. Er hilft Vögeln in vielen Gärten, den harten Winter zu überstehen. Bei der Wahl des Vogelfutters sollte aber auf gute Qualität geachtet werden, weil durch Billigware Pflanzensamen aus fremden Ländern in hiesige Gärten eingeschleppt werden können, empfiehlt Jochen Schages vom Naturschutzbund Krefeld/Viersen.
Denn: Was dem Vogel nutzt, kann dem Menschen schaden: wie beispielsweise die heftige Allergien und Asthma auslösende Pflanze Ambrosia, die neuerdings verstärkt in hiesigen Breiten auftritt.