Gesundheitsbedrohungen WHO kritisiert Impfgegner - Globales Risiko wie Ebola oder Luftverschmutzung

Düsseldorf · Die Weltgesundheitsorganisation WHO kritisiert in ihrem neuesten Bericht zu globalen Gesundheitsbedrohungen Impfgegner. Laut WHO könnten bis zu 1,5 Millionen Menschen pro Jahr gerettet werden, aber die Menschen seien teilweise zu selbstzufrieden und faul.

Ein Patient erhält eine Schutzimpfung gegen Masern.

Foto: dpa/Arne Dedert

Die Weltgesundheitsorganisation geht in ihrer neuesten Liste der globalen Gesundheitsbedrohungen hart mit Impfgegner ins Gericht.

Die Experten stellen die Gefahr für die Menschheit, die durch Impfverweigerer ausgeht mittlerweile auf eine ähnliche Stufe wie zum Beispiel Ebola oder die Luftverschmutzung. Die Weigerung der Menschen würde laut der Organisation zu einer Verbreitung von eigentlich vermeidbaren Krankheiten führen.

Als Beispiel nennt die WHO die Masern, die Krankheitsfälle seien hierbei in letzter Zeit um 30 Prozent angestiegen. In manchen Ländern sei die Krankheit noch vor kurzen fast ausgerottet gewesen, nun sei dort wieder ein Anstieg zu bemerken. Im Fall der Masern seien aber auch andere Gründe und nicht nur Impfgegner für das Wiederaufleben verantwortlich, so die WHO.

In Deutschland sind im Jahr 2017 fast 1000 Fälle von Masern gemeldet worden, im Jahr 2016 waren es nur knapp über 300.

Millionen Tote werden jährlich vermieden - Es könnten aber noch viel mehr gerettet werdem

Die Organisation gibt an, dass durch Impfungen zur Zeit etwa zwei bis drei Millionen Todesfälle pro Jahr verhindert würden. Falls Impfungen weltweit besser angenommen werden würde, könnten laut WHO nochmal 1,5 Millionen Tote gerettet werden.

Als Grund warum sich viele Menschen nicht impfen lassen, vermutet der die Weltgesundheitsorganisation unter anderem Selbstzufriedenheit, Unannehmlichkeiten bei der Impfung und mangelndes Vertrauen in die Medizin.

Die Gefahr würde teilweise unterschätzt. Allerdings sind zum Beispiel die Masern keine harmlose Kinderkrankheit sondern können Folgeerkrankungen wie eine Gehirnentzündung mit sich bringen. Die sogenannte Masern-Enzephalitis endet teilweise tödlich oder mit bleibenden Schäden für die Betroffenen. Eine weitere Spätfolge einer Maserninfektion ist die sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis, dabei entzünden sich Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks. Auch diese Krankheit endet meist tödlich.

Vorsätze der WHO für das Jahr 2019

Im Jahr 2019 will die Organisation ihre Bemühungen im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs besonders intensivieren. Dabei steckt man große Hoffnungen in den HPV-Impfstoff.

Außerdem will man das wilde Poliovirus in Afghanistan und Pakistan endgültig besiegen. Hier konnten in den letzten Jahren einige Erfolge verzeichnet werden.

(fred)