Wo der Müll am teuersten ist

Der Bund der Steuerzahler NRW bemängelt, dass die Gebühren in einigen Städten viel zu hoch sind.

Düsseldorf. Die einen haben eine 60-Liter-Restmülltonne, andere einen 120-Liter-Behälter. Mancherorts wird sie wöchentlich abgeholt, anderswo im 14-tägigen Rhythmus. Am häufigsten, so hat zumindest die aktuelle Umfrage des Bundes der Steuerzahler NRW bei den Kommunen des Landes ergeben, wird die 120-Liter-Tonne eingesetzt, die alle zwei Wochen geleert wird. Vergleicht man diese Daten, gibt es zum Teil zwischen den Städten Preisunterschiede von bis zu 100 Euro pro Jahr. Dies lässt sich unter anderem durch die unterschiedlichen Leistungen, die in die Gebühr eingerechnet werden, erklären. So ist in manchen Gemeinden die Abgabe von Elektroschrott oder Gartenabfall kostenlos. Andernorts zahlt der Bürger dafür extra.

Mehr zu Buche schlagen würden laut Bund der Steuerzahler aber die Verträge mit den ortsnahen Müllverbrennungsanlagen. Städte, die die Entsorgung EU-weit ausgeschrieben hätten, würden Gebührenrückgänge verzeichnen. So konnten beispielsweise Weilerswist und Bad Münstereifel die Abgaben um mehr als 20 Prozent senken.

Ein weiterer Grund für die hohen Preise: „Es fallen in NRW jährlich 4,5 Millionen Tonnen Müll an, aber die 16 Müllverbrennungsanlagen im Land können sechs Millionen Tonnen verwerten“, so Heinz Wirz, Vorsitzender des BdSt. Diese Überkapazität würde zu Aufschlägen führen. „Man sollte über einen Rückbau der Anlagen nachdenken“, so Wirz.