Polizisten geschockt Polizei-Azubi erschießt Kollegen - Angeblich ein Unfall

Würzburg · Kurz bevor zwei junge Polizisten ihren Nachtdienst antreten wollen, fällt ein Schuss. Wenig später ist einer der beiden tot - laut Polizei ein tragischer Unfall. Doch viele Fragen sind offen.

Symbolbild

Foto: dpa/Oliver Berg

Ein Polizei-Azubi hat in Würzburg offenbar versehentlich einen Mit-Auszubildenden erschossen. Der junge Polizeianwärter wurde angeschossen und erlag kurz danach im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am frühen Freitagmorgen gemeinsam mitteilten. Die Behörden gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass der junge Bereitschaftspolizist den Schuss am Donnerstagabend versehentlich auslöste.

„Nach unseren ersten Erkenntnissen hatten sich die beiden Auszubildenden, unmittelbar bevor sie am Abend ihren Wachdienst antreten wollten, zusammen in einem Zimmer der Unterkunft aufgehalten“, sagte Polizeihauptkommissar Michael Zimmer. „Darin muss es zu der unbeabsichtigten Schussabgabe durch den Jüngeren der Beiden gekommen sein.“ Ein anderer Polizist hörte den Schuss und eilte in den Raum, wo er die beiden Azubis fand - den einen lebensgefährlich verletzt, den anderen unter Schock.

Der Verunglückte war laut Polizei um die 20 Jahre alt, genauso wie sein Azubi-Kollege - ein genaues Alter wollten die Behörden zunächst nicht nennen. Die Staatsanwaltschaft übernahm gemeinsam mit dem Landeskriminalamt die Ermittlungen. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung.

Wie es zu dem tragischen Vorfall kommen konnte, war zunächst völlig unklar. Hauptkommissar Zimmer sagte dazu: „Das ist einer der zentralen Punkte der Ermittlungen: Was sind die genauen Umstände, die dazu geführt haben, dass es zu dieser nach jetzigem Stand unbeabsichtigten Schussabgabe gekommen ist?“

In der Unterkunft, in der sich das Unglück abspielte, sind insgesamt einige hundert Polizisten untergebracht. Neben Polizeianwärtern wohnen dort auch Beamte, die schon länger im Dienst der Bereitschaftspolizei sind. „Nachvollziehbarer Weise sind die anderen Kolleginnen und Kollegen ganz erheblich von den Geschehnissen betroffen“, sagte Zimmer. Bereits in der Nacht sei eine Betreuung der Kollegen und Angehörigen organisiert worden.

(dpa)