Yves Leterme: Der Casanova

Yves Leterme, geschäftsführender belgischer Premierminister, hat es angesichts der anhaltenden Regierungskrise im Königreich nicht leicht. Und nun steht der flämische Christdemokrat auch noch im Zentrum einer privaten Affäre: Er soll eine angebliche Geliebte mit feurigen Handy-Botschaften bombardiert haben.

Sage und schreibe 849 amouröse SMS des 50-jährigen Familienvaters will das flämische Magazin „Story“ vorliegen haben — und veröffentlichen, wenn der Premier weiter leugne. Weil er der Dame einen Regierungsjob verschafft und ihretwegen eine wichtige Sitzung versäumt habe, handle es sich nicht mehr um eine Privatangelegenheit, argumentiert das Magazin. Leterme bestreitet vehement. Er sei lediglich zwei Mal von einer Frau kontaktiert worden, die einen Arbeitsplatz suchte. Im Umfeld des Premiers heißt es, die vermeintliche Adressatin sei wohl geistig etwas verwirrt.

Bei zwei Twitter-Botschaften der jugendfreien Sorte hatte Leterme offenbar versehentlich auf den falschen Knopf gedrückt: Sie waren der ganzen Twitter-Gefolgschaft zugänglich. Ob es sich indes um einen Leterme- oder einen Medien-Skandal handelt, ist in Belgien weiter umstritten. sj