Zehntausende Russen baden bei klirrender Kälte in Seen
Moskau (dpa) - Zehntausende Menschen haben in Russland bei klirrender Kälte von oft um die minus 20 Grad mit dem traditionellen Eisbaden in Flüssen und Seen begonnen. Das Ritual soll dabei helfen, die Gesundheit zu stärken.
Russisch-orthodoxe Christen glauben daran, dass das Tauchen im eisigen Wasser sie von ihren Sünden reinwasche. Auf dem Platz der Revolution im Moskauer Stadtzentrum weihte ein Priester das Wasser in einem Becken aus Eis. Bei 17 Grad minus und leichtem Schneefall stiegen Menschen in Badekleidung in das Nass. Weil der Brauch nicht ungefährlich ist, waren an den rund 50 Badestellen Moskaus Hunderte Sicherheitskräfte im Einsatz.
Zum Eisbaden würden bis zum Sonntagnachmittag allein in der Hauptstadt rund 120 000 Menschen erwartet, sagte der Leiter des Moskauer Stabsquartiers des Zivilschutzministeriums, Alexander Jelissijew.
Teilnehmer an dem Ritual dürfen keine Herzkreislauf-Krankheiten haben und keinen Alkohol trinken. In der Vergangenheit war es bei dem landesweiten Brauch auch zu tödlichen Zwischenfällen gekommen. Das Eisbaden, mit dem Christen auch an die Taufe von Jesus im Jordan erinnern, wird in Russland Medien zufolge immer beliebter.