Zhu Min: Der IWF-Vize
Zhu Min wird in die Geschichte eingehen. Als erster Chinese wird Zhu Vizechef des Internationalen Währungsfonds (IWF) unter der frisch gekürten IWF-Geschäftsführerin Christine Lagarde. Als Zeichen des wachsenden Gewichts Chinas in der Weltwirtschaft hat sie den Top-Posten an einen Mann aus Peking vergeben.
Zhu Min ist einer von vier Stellvertretern beim IWF. Der 58-jährige Ökonom war in der Vergangenheit unter anderem stellvertretender Gouverneur der chinesischen Zentralbank und arbeitete zuletzt als Sonderberater des zurückgetretenen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn.
Der Vize soll nicht nur Pekings Stimme in der internationalen Finanzwelt mehr Gewicht verleihen, sondern auch die Kritik an Chinas umstrittener Währungspolitik abschwächen.
Der 58-Jährige stammt aus Shanghai. Anfang der 1980 er Jahre durfte er als einer der ersten Chinesen im Ausland studieren — an den US-Eliteuniversitäten Princeton und Johns Hopksins. Seinen Doktor machte er in Wirtschaftswissenschaften. Anfang der 90er Jahre arbeitete er bei der Weltbank, später für die Vreinten Nationen. Ende der 90er Jahre plante er den Börsengang der Bank of China.