„Zugeschlagen wie ein Metzger“ - Angeklagter gesteht Beilangriff

Münster (dpa). Die Beilschläge trafen das Opfer mitten ins Gesicht: Vor fünfeinhalb Monaten hat ein 43-jähriger Mann aus Münster seinen schlafenden Nachbarn angegriffen. Zum Prozessauftakt vor dem Schwurgericht Münster legte der Angeklagte am Montag ein Geständnis ab.

Symbolbild

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Dabei sagte er den Richtern: „Ich habe zugeschlagen, wie ein Metzger.“ Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf Mordversuch.

Der heute 30-Jährige überlebte die Attacke nur knapp. Er konnte nur durch eine Not-Operation gerettet werden. Später folgten weitere Eingriffe, bei denen unter anderem eine künstliche Schädeldecke eingesetzt wurde. Auf dem rechten Auge ist der Mann aus Münster komplett blind, auf dem linken Auge beträgt die Sehkraft nur noch zehn Prozent.

Es war eine Mischung aus Wut und Eifersucht, die das Drama ausgelöst hatte. Die beiden Männer waren Nachbarn und Freunde. Auch am Tattag, Silvester 2013, hatten sie zusammen getrunken und gelacht. Doch dann kippte die Stimmung plötzlich. Als das spätere Opfer die Freundin des Angeklagten angeblich begrapscht hat, ist die Situation endgültig eskaliert. „Er hat sie überall angefasst“, sagte der 43-Jährige den Richtern.

Es hatte dann auch nicht mehr lange gedauert, bis die Fäuste flogen. Getroffen wurde allerdings ausschließlich der Angeklagte, der daraufhin sogar die Polizei gerufen hatte. Erledigt war die Sache für ihn aber auch danach noch nicht. „Ich hatte Schmerzen und ich war wütend“, sagte er den Richtern. Deshalb habe er sich ein Beil besorgt und sei einige Stunden später in die nicht abgeschlossene Einzimmer-Wohnung seines Nachbarn geschlichen. Dann habe er das Beil genommen und zweimal zugeschlagen.

Nach der Tat war der 43-Jährige zu einer nahen Tankstelle gerannt und hatte selbst die Polizei alarmiert. „Ich dachte, dass ich ihn umgebracht habe“, sagte er.