Zuschauer mit Satellitenschüssel jubeln bei EM-Toren oft früher
Berlin (dpa/tmn) - Je nach Art des Fernsehempfangs kommen die Tore der Fußball-EM etwas früher oder später beim Zuschauer an. Als erste jubeln in der Regel Nutzer mit Satellitenschüssel, erklärt Holger Wenk vom Fachverband Deutsche TV-Plattform.
„Dabei muss das Signal auf dem Weg vom Sender zum Fernseher am wenigsten umgewandelt werden.“ Allerdings gilt der Vorsprung nur für diejenigen, die den digitalen Standard DVB-S2 verwenden, der zum Beispiel für hochauflösende Bilder (HDTV) zum Einsatz kommt. Wer noch einen älteren Receiver für DVB-S hat, sieht die Tore ein bisschen später.
Grund für die Verzögerung ist die Technik hinter dem digitalen Fernsehen: Bild und Ton müssen auf dem Weg von Satellit zu Kabelnetz oder Sendemast mehrfach moduliert und komprimiert werden, was eine gewisse Zeit dauern kann. „Da sind Unterschiede von bis zu drei Sekunden möglich“, sagt Wenk. Pauschale Aussagen seien aber mit Vorsicht zu genießen: „Jeder Netzbetreiber verwendet seine eigene Techniken, dementsprechend fällt auch die Verzögerung immer ein bisschen anders aus.“
Grundsätzlich rechnet Wenk aber damit, dass Zuschauer mit digitalem terrestrischen Fernsehen (DVB-T) am längsten auf ihr Bild warten müssen. Digitaler Kabelempfang ist in der Regel etwas schneller als DVB-T und langsamer als Satellitenfernsehen, Fernsehen aus dem Internet (IPTV) ähnlich schnell wie DVB-S2. Und auch wer noch analog per Kabel oder Antenne empfängt, muss meistens etwas länger warten. Ändern können Fernsehzuschauer die Verzögerung leider kaum. Wenn der Nachbar früher jubelt und so die Spannung ruiniert, hilft nur das Schließen der Fenster.