Tödlicher Unfall in Wismar Zwei Tote nach Stromschlag an Bahnhof
Wismar (dpa) - Zwei Männer sind am Bahnhof Wismar auf eine abgestellte Güterzug-Lokomotive geklettert und offenbar nach einem Stromschlag gestorben. Die Hindergründe des Unfalls sind noch unklar.
Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Männer am frühen Sonntagmorgen zu dicht an eine stromführende Oberleitung mit einer Spannung von bis zu 15.000 Volt gekommen waren.
„Wenn ein Mensch näher als eineinhalb Meter an so eine Leitung gerät, kann dies bereits tödlich enden“, sagte ein Polizeisprecher am Vormittag. Ihm zufolge dürften die Männer zwischen 20 und 25 Jahre alt gewesen sein. Ob die Beiden aus der Region stammten, war der Polizei am Sonntagmorgen zunächst nicht bekannt. Ebenso wenig wusste die Polizei, warum die Männer auf die Lok gestiegen waren. „Es wäre reine Spekulation, jetzt schon ein Motiv zu nennen“, sagte der Sprecher.
Auf den Verkehr habe der Vorfall am Sonntagmorgen laut der Deutschen Bahn keine Auswirkungen gehabt. „Wir warnen eindringlich davor, Anlagen der Bahn unbefugt zu betreten“, sagte ein Sprecher. Dennoch habe es in der Vergangenheit im gesamten Bundesgebiet entsprechende Vorfälle gegeben.
Erst im August war ein 41 Jahre alter Firmenmitarbeiter im bayerischen Passau zu nah an eine Oberleitung geraten und an einem Stromschlag gestorben. Der Polizei zufolge wollte sich der Mann vor dem Weitertransport der Ware einen Überblick über ihren Zustand verschaffen und kletterte dazu auf den Waggon.
Am Anfang des Jahres starb ein 27-Jähriger am Bahnhof Neuseddin (Potsdam-Mittelmark) in Brandenburg. Auch er war auf einen Güterwaggon geklettert und hatte durch die Oberleitung einen Stromschlag erlitten.