Haan Straßenmarkierung verwirrt
Haan. · Eine Firma, die auf der Bahnhofstraße neue Markierungen auf den Asphalt bringen sollte, hat den Auftrag offenbar „etwas interpretiert“, wie die Stadt berichtet. Jetzt muss nachgebessert werden – und zwar mit „schwerem Gerät“.
Eine gestrichelte Linie, die vom rechten Fahrbahnrand schräg über die Straße bis zur anderen Seite reicht – Guido Mering ist in den vergangenen Tagen schon mehrfach aus der Bevölkerung angesprochen worden, „ob wir in der Bahnhofstraße jetzt doch einen Fahrradstreifen anlegen“. Der städtische Tiefbauamtsleiter bemühte jetzt gleich mehrfach humorvolle Umschreibungen. Denn er konnte das Ergebnis sicher genauso wenig fassen wie viele Bürger, die die neuen Fahrbahnmarkierungen auf der Bundesstraße 228 zwischen Breidenhofer und Kölner Straße in den vergangenen Tagen gesehen haben.
Im Ausschuss für Bau, Vergabe, Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten wollte auch Michael Henning Petersen für die SPD jetzt wissen, „ob die Arbeiten sach- und fachgerecht durchgeführt wurden“. Denn: „Augenscheinlich wurde mehr Farbe verteilt, als unbedingt notwendig.“
Ausführende Firma hat den Auftrag offenbar „interpretiert“
Des Rätsels Lösung ist ein bisschen komplizierter, wie der Tiefbauamtsleiter berichtete. Die Stadt habe zwar den Plan für die notwendigen neuen Fahrbahnmarkierungen erstellt, „da wir aber nicht Baulastträger der B 228 sind, haben wir das Ganze an Straßen NRW übergeben“, sagte Mering.
Der Landesbetrieb habe dem Markierungsunternehmen dann aber offenbar nur das Papier ausgehändigt, ohne weitere intensivere Erläuterung oder gar Begleitung. Und die Firma habe die Vorgaben dann augenscheinlich „etwas interpretiert“.
Der Stadt zufolge sind dabei unter anderem Doppelmarkierungen entstanden sowie Hilfslinien nicht entfernt worden – und genau die erwecken jetzt den Eindruck, in dem Bereich zwischen Breidenhofer- und Kölner Straße handele es sich um „Pinselkunst“ statt Fahrbahnmarkierungen.
Jetzt wird schweres Gerät eingesetzt, wie Guido Mering ankündigte. Demnach sollte noch im Laufe des Freitags (29. Mai) eine schwere Hochdruck-Maschine, von der es bundesweit lediglich drei Geräte gebe, die überflüssigen Markierungen mit Wasser ablösen. Aber auch dieser Einsatz laufe unter der Regie von Straßen.NRW.
Ganz anders sieht es übrigens auf der Hochdahler Straße in Höhe des Rewe-Marktes aus, wie SPD-Ratsfraktionschef Bernd Stracke im Ausschuss berichtete: Dort seien die Markierungen „kaum noch wahrnehmbar“. Mering versprach auch für diese Beschwerde Abhilfe – konnte aber noch nicht genau sagen, wann dies der Fall sein wird. Grund: „Es gibt nur wenige Betriebe, die sich auf Fahrbahnmarkierung spezialisiert haben“. Einen von ihnen verpflichten zu können, sei also auch immer eine Zeitfrage. Im Ausschuss war man sich einig: Hauptsache, es sieht nicht so aus wie an der B 228.