Büderich Ein neues Herz für St. Mauritius

Büderich. · Der Büdericher Architekt Gereon Hecker hat die Preisrichter mit seinen Ideen für St. Mauritius überzeugt. Abriss der alten Gebäude frühestens im Herbst 2021. Hecker hat auch das evangelische Gemeindezentrum in Büderich geplant.

 Hell und weitläufig soll sich der Kirchplatz künftig präsentieren.

Hell und weitläufig soll sich der Kirchplatz künftig präsentieren.

Foto: Architekturbüro Hecker Architekten

Vater und Sohn haben in Sankt Mauritius ihre Erstkommunion erhalten. Nun gestalten Gereon und Felix Hecker gemeinsam den Neubau des Pfarrzentrums in Büderich. „Als Büdericher Architektenfamilie freuen wir uns, diesen Ort im Herzen der eigenen Gemeinde gestalten zu dürfen“, sagt Gereon Hecker am Freitag am Telefon. Dort feiert er über Pfingsten gemeinsam mit seinem 30-jährigen Sohn den Erfolg.

Am Dienstagnachmittag, unmittelbar nach der Jury-Entscheidung, hat der 59-Jährige in seinem Düsseldorfer Büro den Anruf erhalten. „Da war der Jubel groß“, erzählt Hecker, der mit Unterbrechungen seit insgesamt 45 Jahren in Büderich lebt. „Im eigenen Ort gestalten zu dürfen, ist immer toll.“ Denn das Pfarrzentrum St. Mauritius ist nicht das erste, das Hecker in Meerbusch plant. Auch das evangelische Gemeindezentrum Büderich samt Kita wurde von ihm entworfen. „Wir sind konfessionsübergreifend aktiv“, sagt der Architekt.

Aber nicht etwa Heckers Herkunft war ausschlaggebend für die einstimmige Wahl der Jury, betont Pastor Michael Berning von der katholischen Pfarrgemeinde St. Mauritius und Heilig Geist: „Es gab acht Entwürfe von Büros aus Bocholt, Essen, Düsseldorf und Köln. Der Wettbewerb war anonym, jeder Entwurf hatte nur eine Nummer – da wurde nichts gemauschelt, und es gab auch keine Vorabsprachen mit örtlichen Architekten.“ Dennoch sei Heckers Entwurf für ihn bereits in Runde eins in seiner Top drei gewesen.

Es ist viel Platz für
Jugendarbeit eingeplant

Das sind die Pläne für das Areal rund um die Kirche: Die Sakristei, der Pfarrsaal und die Oase werden abgerissen; frühestens im Herbst 2021, so Berning. Über den Kirchenparkplatz an der Dorfstraße soll ein durchlässiger Zugang zum Kirchplatz entstehen. „Wir erlösen den Ort von der dunklen Sackgasse“, sagt Architekt Hecker. Der gesamte Bereich soll als Einheit wahrgenommen werden. Außerdem soll eine zusätzliche Tür in der Kirche den direkten Zugang ins neue Pfarrzentrum ermöglichen. Im Gebäude selbst sind Räume fürs Pfarrbüro und viel Platz für die Jugendarbeit geplant. Im Obergeschoss ist ein unterteilbarer Pfarrsaal. „Es wird kein Protzbau, sondern ein Treffpunkt für alle in Büderich“, sagt Berning, der die Kosten dennoch „im Millionenbereich“ festmacht.

Elf Leute saßen in der Jury, die wegen Corona erst einen Monat später und unter besonderen Reglungen tagen konnte. Darunter neben Pastor Berning Dezernent Michael Assenmacher sowie Architekten, Vertreter aus der Pfarrgemeinde und vom Erzbistum Köln. Das Erzbistum beteiligt sich mit 70 Prozent an den Kosten, den Rest übernimmt die Gemeinde. An dem Wettbewerb hat sich auch die Stadt finanziell beteiligt, weil sie Interesse daran hat, den Bereich rund um Kirche und Dr.-Franz-Schütz-Platz zu verbinden.

Alle Entwürfe sind ab 30. Mai bis 18. Juni jeweils vor und nach den Gottesdiensten in der Heilig-Geist-Kirche an der Karl-Arnold-Straße zu sehen. Am 14. Juni, 11 Uhr, gibt es dort eine öffentliche Vorstellung der Ergebnisse. Pastor Michael Berning betont: „Das Ganze ist erst einmal ein Entwurf, auf dessen Basis wir weiterarbeiten wollen und die Genehmigungen beim Erzbistum Köln einholen werden.“