Sport in Meerbusch Meerbuscher Klubs könnten bald einem Bezirk angehören

Meerbusch. · Der Westdeutsche Tischtennis-Verband plant eine Umstrukturierung. Kreisstaffelleiter Norbert Völz vom TSV Meerbusch sieht die geplante Reform jedoch kritisch.

Diese Aufnahme entstand bei den Stadtmeisterschaften.

Foto: Anne Orthen (ort)

Der Westdeutsche Tischtennis-Verband (WTTV) plant eine Strukturreform. Die Tischtennis-Kreise sollen aufgelöst und stattdessen 15 neue Bezirke gebildet werden. Für die vier Meerbuscher Vereine – den TSV Meerbusch, die DJK Siegfried Osterath, den SSV Strümp und TuRa Büderich – würde das bedeuten, dass sie künftig einem gemeinsamen Bereich angehören würden. Bislang ist der WTTV so organisiert, dass es fünf Bezirke gibt: Arnsberg, Mittelrhein, Münster, Ostwestfalen-Lippe und Düsseldorf. Diese Bezirke sind wiederum in insgesamt 35 Kreise unterteilt. Die einzelnen Tischtennis-Kreise sind jedoch nicht identisch mit den politischen Kreisen. In den 15 geplanten neuen Bezirken sollen die Vereine so untergebracht werden, dass sie aus einheitlichen politischen Kreisen oder kreisfreien Städten kommen. Die neuen Bezirke sollen nachfolgende Spielklassen verwalten: Bezirksklasse, Kreisliga, 1. Kreisklasse, 2. Kreisklasse und 3. Kreisklasse. Die Bezirksliga soll in die Obhut des WTTV gehen.

Rückgang von Spielern und
Vereinen im Tischtennis

Gründe für die Neuordnung gibt es laut Verband mehrere. „Seiner Ansicht nach werden dann weniger Ehrenamtliche gebraucht, die sich immer schwerer finden“, sagt Norbert Völz, aktueller Kreisstaffelleiter des Kreises Krefeld und ehemaliger, langjähriger Jugendtrainer des TSV Meerbusch. Allerdings kämen auf diese Personen künftig auch deutlich mehr Verantwortung und anspruchsvolle Aufgaben wie Vereinsentwicklung zu. Ein weiterer Grund für die Reform sei der Rückgang von Spielern und Vereinen im Tischtennis. Flachere Hierarchien sowie ein einfacherer und schnellerer Zugriff auf die Bezirke vonseiten des WTTV seien weitere Verbesserungen, die sich der Verband verspreche.

Momentan gehören der TSV Meerbusch, die DJK Siegfried Osterath und der SSV Strümp dem Kreis Krefeld an, während TuRa Büderich zum Kreis Neuss/Grevenbroich zählt. Sollte die Reform zum 1. Juli 2022 greifen, würde der Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf und der Stadt Mönchengladbach eine neue Einheit bilden. „Die Fahrtstrecken würden ungefähr die gleichen bleiben, dennoch bin ich grundsätzlich gegen die Reform, weil sie mir zu gewaltig erscheint und andere Vereine benachteiligt“, meint Völz. Der Lank-Latumer plädiert dafür, künftig vier Bezirke mit jeweils sechs Kreisen zu bilden. „Dann würden immer noch ein Bezirk und elf Kreise wegfallen. Jedoch müsste man nicht sämtliche über Jahre gewachsene Strukturen aufbrechen, sondern könnte auf diesen aufbauen“, sagt der 63-Jährige. Große Hoffnungen, dass die Verantwortlichen auf seinen Vorschlag hören, hat er nicht. „Das Gremium ist so zusammengesetzt, dass man kaum noch eine Chance hat, die geplante Reform zu verhindern“, meint Völz.