Corona-Krise Tischtennis-Saison beendet: Die Folgen für Krefeld

Krefeld/Niederrhein · Der Abbruch trifft einige Mannschaften aus der Region hart: Zwei Teams steigen voraussichtlich ab.

Paul Freitag (l.) und Matthias Uran halten mit dem SC Bayer 05 Uerdingen die Spielklasse.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Landesverbände und der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) haben sich darauf geeinigt, die laufende Saison zu beenden. In allen Spielklassen bundesweit zählt die Tabelle zum Zeitpunkt der jeweiligen Aussetzung des Spielbetriebs. Die Mannschaften, die aktuell auf den Auf- und Abstiegsplätzen stehen, steigen auf und ab. Bei den Teams auf den Relegationsplätzen entscheiden DTTB und Landesverbände individuell – für die Mannschaften am Niederrhein macht das der Westdeutsche Tischtennis-Verband. DTTB-Vizepräsidentin Leistungssport Heike Ahlert sagt: „Für diese Krisensituation konnte es keine einfache Lösung geben, die allen gerecht wird. Es wird einige Härtefälle geben, die nicht zufrieden sind.“ Laut Verband waren sich alle Teilnehmer einig, dass eine Fortsetzung des Spielbetriebs in absehbarer Zeit nicht möglich sei. „Es hätte wohl niemand verstanden, wenn wir eine Aussetzung immer weiter verlängert hätten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Wiederaufnahme zu extremen Terminproblemen geführt hätte“, so Ahlert.

Nach dieser Entscheidung stehen auch die Mannschaften im Kreis Krefeld vor vollendeten Tatsachen. Als Tabellenletzter in der Damen-Regionalliga steht der Anrather TK RW als Absteiger fest – ein bitteres Ende, da in den letzten Spielen durchaus noch ein Sprung auf den Relegationsplatz möglich gewesen wäre. Die Damen der Turnerschaft Krefeld bleiben zwar in der Verbandsliga, haben aber weiter ein Personalproblem. Spielerin Sylvia Langheim sagt: „Die Entscheidung war wohl unter diesen Umständen das einzig Richtige. Natürlich freut uns der Klassenerhalt, aber wir werden wohl keine Mannschaft mehr melden.“ In der Herren-Oberliga beendet der SC Bayer 05 Uerdingen die Saison auf Tabellenplatz sechs und hält wie angepeilt die Spielklasse. Spieler Matthias Uran sagt: „Ich bin mal gespannt, ob da das letzte Wort gesprochen ist. Für uns ist es ganz gut, dass wir einen kleinen Zwischenspurt eingelegt haben und nun über dem Strich stehen.“

Die zweite Uerdinger Herren-Mannschaft steigt als Letzter der Verbandsliga ab. Die Ligakonkurrenten des Anrather TK RW stehen noch vor einer ungewissen Zukunft: Auf dem Relegationsplatz müssen sie auf eine WTTV-Entscheidung warten. Das Gleiche gilt für das zweite Anrather Herren-Team in der Landesliga. Dafür steigt der TSV Bockum als klarer Tabellenerster wieder in die Verbandsliga auf. Rechnerisch war den Krefeldern auch vor Saisonabbruch der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Mit Tabellenplatz drei beendet ein starker Kempener LC die Landesliga-Saison. Spieler Patrick Weinschenk sagt: „Schwierig, in so einer Situation die richtigen Worte zu finden. Sicher wäre auch eine Betrachtung der Hinrunde möglich und fairer gewesen. Für uns allerdings kein Unterschied und wir können mehr als zufrieden sein.“

Für die meisten Vereine im Tischtennis-Kreis Krefeld besteht nach Wochen der Ungewissheit nun Klarheit für die weitere Planung. Ob jedoch alle die Entscheidung der Dachverbände hinnehmen, bleibt spannend – vor allem dann, wenn es um eine verlorene Chance auf den Klassenerhalt oder den Aufstieg geht. Auch auf Kreis- und Bezirksebene bleibt es also vorerst spannend.