Skifahrer Krefelder Nils Leffers räumt bei Special Olympics ab

Nils Leffers zeigt im Ski-Slalom sein Talent und holt zwei Medaillen.

Nils Leffers und seine Familie haben ihren Urlaub mit den Meisterschaften in Bayern verknüpft.

Foto: Jürgen Leffers

Im Sommer nimmt Nils Leffers den Tennisschläger in die Hand, im Winter wechselt er auf die Ski. Der 20-jährige Krefelder ist ein sportliches Allroundtalent. Mit einer geistigen Behinderung hat es Leffers im Alltag nicht immer leicht, „für den Sport hat er aber eine bestimmte Intuition“, sagt sein Vater Jürgen Leffers. Vom 2. bis 6. März nahm Nils Leffers daher an den Winterspielen der Special Olympics Deutschland teil. In Berchtesgarden gingen rund 900 Athleten in acht Sportarten an den Start, Leffers räumte in seiner Klasse gleich doppelt ab. Im Riesenslalom fuhr der 20-Jährige auf den dritten Platz, einen Tag später folgte im Slalom sogar die Silbermedaille.

„Wir waren wirklich positiv überrascht“, sagt Vater Jürgen, der mit seiner Familie schon seit vielen Jahren in den Skiurlaub nach Österreich fährt. Im Skigebiet Ellmau machte auch Nils Leffers die ersten Erfahrungen auf Skiern und ist ebenfalls seit vielen Jahren sicher auf der Piste unterwegs. Professionell um Stangen gefahren ist er bis zum letzten Jahr aber noch nicht, vielmehr stand der Freizeit- und Spaßgedanke beim Skifahren im Vordergrund. „Nils spielt im Sommer Tennis und da geht er schon ein wenig ehrgeiziger an die Sache. Wir trainieren da regelmäßig und nehmen auch an Landesspielen teil. Das Skifahren als Sportart hat sich erst in den letzten Jahren so ein wenig entwickelt“, sagt Jürgen Leffers.

Als sich der Vater nach Vereinen hier im Umkreis umsah, die den Skisport auch für geistig behinderte Sportler anbieten, wurde er nicht fündig. Doch wenig später stieß die Familie auf die Special Olympics und den dazugehörigen Landeswettbewerb in der Skihalle Neuss. Leffers fuhr hin und schlug sich bei seinem ersten Rennen unter Wettkampfbedingungen sehr gut, qualifizierte sich somit auch für die deutschlandweiten Spiele in diesem Jahr. „Wir haben dann unseren Urlaub mit den Meisterschaften verknüpft und waren zuerst eine Woche im Ellmau und sind dann nach Berchtesgarden weitergefahren“, erklärt Jürgen Leffers.

Ski-Olympiasiegerin Hilde Gerg eröffnete das Rennen

Professionell organisiert mit Pistenpräparierungen, Durchsagen und elektronischer Zeitnahme wurden die Athleten zunächst in drei Kategorien (Fortgeschritten, Mittel, Novize) und dort später noch einmal abhängig von ihrem Niveau in acht Gruppen eingeteilt. Die ehemalige Ski-Olympiasiegerin Hilde Gerg eröffnete die Rennen, bei dem Leffers in seiner Klasse einer der wenigen Athleten aus Nordrhein-Westfalen war.

Seine Hauptkonkurrenten kamen vermehrt aus den Skigebieten Bayerns, doch Leffers bot ihnen Paroli. Im Riesenslalom setzte sich der 20-Jährige knapp mit drei hundertstel Sekunden Vorsprung auf den dritten Platz und bekam die Bronzemedaille. Einen Tag später folgte im Slalom dann sogar die Silbermedaille. Besonders bemerkenswert: Während Leffers die großen Riesenslalom-Tore bereits öfters durchfahren hat, kurvte er im Slalom zum ersten Mal in seinem Leben durch einen Stangendwald.

Die nächsten nationalen Spiele werden im Jahr 2022 in Berlin stattfinden und dienen als Vorlauf für die Weltspiele, die im Jahr 2023 ebenfalls in Berlin durchgeführt werden. Für Leffers ist die Teilnahme an den Weltspielen der große Traum.